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Selbstfahrende Autos: Wenn die Maschine lenkt

Selbstfahrendes Auto Google

Das selbstfahrende Auto von Google.

Wenn es um individuelle Mobilität geht, bleibt in den nächsten Jahren kein Stein auf dem anderen. Speziell im urbanen Umfeld tut sich rasend viel zu diesem Thema. Doch werden uns selbstfahrende Autos bald das Lenken und Denken ganz abnehmen?

Selbstfahrende Autos, das wir bis vor wenigen Jahren eine ferne Zukunftsvision. Überhaupt hat sich das Thema individuelle Mobilität in den letzten Jahren und Jahrzehnten extrem gewandelt. Als ich noch Teenager war, galt der Führerschein zum 18. Geburtstag als zumindest zweitwichtigste Errungenschaft nach der Matura. Wir wollten raus aus der Stadt, ab in den Süden oder rauf in die Berge! Hauptsache weg!

Heute, rund 20 Jahre später ist das alles anders geworden. Nicht nur ich selbst habe die Stadt für mich immer mehr als Lebens- und Arbeitsraum entdeckt. Auch die Jugend von heute genießt das urbane Leben und statt vergleichsweise viel Geld für Führerschein und Auto auszugeben, setzt man heutzutage auf neue, kostengünstigere Mobilität. Das Auto als Prestigeobjekt wird zusehends unwichtiger. Das hat natürlich auch unsere Städte verändert. Wo einst noch gefahren, geparkt und gestaut wurde, breiten sich heute Fußgänger- oder Begegnungszonen aus, die Angebote an individuellen Fortbewegungsmöglichkeiten werden umfangreicher.

Selbst ein Autofreak, wie ich einer bin, setzt zusehends auf einen breiten Mix aus Öffis, Carsharing und zu Fuß gehen. Mit der U-Bahn in die City zum Shoppen und mit car2go, DriveNow oder ähnlichen Anbietern den Einkauf bequem nach Hause transportieren. Speziell für Familien bieten sich damit jetzt schon kostengünstigere Möglichkeiten auch mal aus der Stadt rauszukommen, ohne sich gleich ein Auto anschaffen zu müssen.

Selbstfahrende Autos benötigen einwandfreie Vernetzung.

Ein komplett neues Kapitel in der persönlichen Fortbewegung wird allerdings das Thema des autonomen Fahrens aufschlagen. Was in der Elektro-Luxusklasse mit Anbietern wie Tesla vor wenigen Jahren begonnen hat, als der US-Emobility-Pionier die ersten selbstfahrenden Autos auf den Markt brachte, wird in nicht allzu ferner Zukunft auch in den anderen Fahrzeugklassen alltäglich sein. Damit wird es möglich sein, chauffeurlose Taxis oder selbstfahrende Carsharing-Fahrzeuge zu beanspruchen. Ob mit oder ohne Führerschein wird dann egal sein. Autonomes Fahren hat aber neben der ersparten Zeit, wenn man sich während der Fahrt auf andere Dinge konzentrieren kann, auch noch einen anderen ganz wesentlichen Vorteil in urbanen Gebieten. Denn der tägliche Stau auf den Durchzugsstraßen und Stadtautobahnen wird damit ein Ende haben. Autonome Fahrzeuge werden mit Verkehrsrechnern der Städte verbunden sein und miteinander kommunizieren können. Fahrgeschwindigkeiten werden dann entsprechend des Verkehrsaufkommens automatisch angepasst werden können, der berühmte Stau aus dem Nichts, bei dem das nachfahrende Auto bekanntlich immer auf eine geringere Geschwindigkeit als der Vordermann abbremst, bis nach mehreren Fahrzeugen das erste Auto zum Stillstand kommt, wird damit der Vergangenheit angehören.

Was wäre, wenn ein selbstfahrendes Auto geben würde?

Dass der Weg dorthin nicht mehr besonders lange ist, sieht man ja schon an den eigenen Gewohnheiten. Schleiche ich selbst dann doch mal wieder auf der Stadtautobahn im Kolonnenverkehr, verlasse ich mich einerseits auf meinen adaptiven Tempomat, der mein Auto selbstständig beschleunigt und abbremst, und bis zu niedrigem Tempo erledigt der Stauassistent im Kolonnenverkehr sogar das Lenken für mich. Wie viel entspannter wäre ich, könnte ich mich schon heute ab der Autobahnauffahrt auf das Zeitunglesen oder sogar Arbeiten konzentrieren. Und wieviel Lebens- oder Arbeitszeit könnte ich mir sparen, würde ich nicht oftmals Zeit auf der Straße hinterm Steuer verplempern müssen.

Bis es tatsächlich so weit ist, muss ich aber wohl doch noch selbst das Ruder im Auto übernehmen. Auch wenn die technischen Grundlagen für komplett autonomes Fahren bereits geschaffen sind, haben die Hersteller in den nächsten Jahren noch ein paar Hausaufgaben zu erledigen. Zu klären wären vor allem die Handhabung des schlimmsten Falles: Die Schuldfrage bei einem Unfall zu klären, scheint mir eine ethisch und moralische Herausforderung, der es sich noch zu widmen gilt. Wer wäre bei einer selbstlenkenden Maschine verantwortlich? Muss der Mensch am Ende doch die Verantwortung übernehmen, auch wenn er selbst nicht gefahren ist? Oder liegt die Verantwortung bei den Programmierern des Autopiloten? Wer würde geklagt werden? Die Firma oder doch der Besitzer? Wie viel Eigenständigkeit sollte man einer Maschine zugestehen? Vor allem wenn es um die Sicherheit von Menschenleben geht?

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