Wie könnte die Baustelle der Zukunft – sagen wir im Jahr 2040 – aussehen? Nehmen wir folgendes Beispiel: Irgendwo in den USA wird ein neues Teilstück eines Highways errichtet, eine Hochstraße im bebauten Gebiet. Der Leiter der Baustelle sitzt in seinem mobilen Baubüro und setzt sich sein VR-Headset auf. Damit befindet er sich augenblicklich im virtuellen Konferenzraum der Baubehörde der Stadt. Auch mit am digitalen Tisch: Architekten aus einem anderen Bundesstaat – alle vertreten durch individuelle Avatare. Nach einer kurzen Diskussionsrunde transformiert sich der Raum. Die Avatare befinden sich nun direkt auf der Baustelle – digital nachgestellt anhand aktueller Daten, die eine Drohne ermittelt hat. Die Inspektoren der Stadt begutachten virtuell den Baufortschritt. In weiterer Folge wird das geplante Umfeld anhand der bei der Baubehörde eingereichten Pläne für Wohn- und Bürohäuser nachgestellt, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie dieses Gebiet in wenigen Jahren aussehen wird. So in etwa könnte sie sein – die schöne neue Arbeitswelt im Metaverse. Zumindest in der Vorstellung des Unternehmensberaters Accenture, wie sie in der Studie "Meet me in the Metaverse" präsentiert wird.
Alte Fragen neu gestellt
Bereits heute ist das Büro kein physischer Ort mehr. Dank Videocalls, Collaboration-Tools und mehr hat es sich immer mehr zum digitalen Konstrukt gewandelt: Daten werden nicht mehr vor Ort gespeichert. Kunden- und Teammeetings passieren ortsunabhängig. Befeuert wurde das durch die Coronapandemie. Denn: Homeoffice wurde in den Lockdowns für Wissensarbeiter zur einzigen Möglichkeit des Arbeitens. Nun haben sich Unternehmen vor drei, vier Jahren gefragt: Ist Remote Work (also das flexible Arbeiten im Homeoffice oder von jedem anderen Ort aus) gekommen, um zu bleiben? Heute lautet die Antwort zumeist: Ja. Mitarbeiter legen neue Maßstäbe an ihren Job (siehe Microsoft Work Trend Index 2022). Es hat sich verändert, wie, wo und wann gearbeitet wird. Mit der steigenden Mobilität durch neue Technologien verändern sich Arbeitsmodelle, Infrastruktur und Zusammenarbeit. Flexibles Arbeiten ist zum "Must-have" geworden.