
Soll man heutzutage noch Lehre machen?
Wir sind mittendrin im Zeitalter der Digitalisierung. Die neue Welt der Arbeit, Artificial Intelligence, Robotics und Automatisierung - alles Begriffe unserer Zeit. Alles Begriffe, die man sofort und beinahe automatisch mit Wissensarbeitern und Akademikern verbindet. Immer wieder kommen – durchaus verständliche – Ängste und Sorgen auf, dass Maschinen und künstliche Intelligenz repetitive und hands-on Jobs sukzessive ersetzen werden. Verschont bleiben, so scheint es manchmal, einzig und allein die Akademiker, deren hochspezialisierte Jobs, quasi diesbezüglich im Leo sind. „Lern was und mach eine gute Ausbildung, das ist das A-und-O“, hört man deshalb viele Eltern ihren Kindern gebetsmühlenartig sagen.
Steig nach der Pflichtschule aus, beginne in einem Betrieb zu arbeiten und lerne dort die Arbeitswelt praxisorientiert kennen? Wohl eher nicht… Vielmehr heißt es: mach ein Studium, natürlich in Mindestzeit, absolviere ein Auslandssemester, sammle Erfahrung in diversen hochdotierten Praktika und werde Arzt, Anwalt oder Unternehmensberater. Heutzutage noch Lehre machen? Ist man da nicht automatisch am absteigenden Ast? Wo mit Wurstsemmel holen, Kaffee kochen und Werkstätte aufräumen der Tag langsam und zäh vergeht?