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120 Jahre Wintersport in Kitzbühel

Das Skifahren gehört zur Identität vieler Österreicherinnen und Österreicher, die sich passiv und aktiv für den Skisport interessieren. Dabei wurde der Grundstein zur massentauglichen Freizeitaktivität bereits vor 120 Jahren gelegt. Besonders das einmalige Kitzbühel kann eine schöne nostalgische Geschichte erzählen, denn die Hahnenkamm-Rennen bilden die Grundlage für den Glamour der legendärsten Sportstadt der Alpen.

1. Wie alles begann...

Mit dem Anschluss Kitzbühels an das österreichische Eisenbahnnetz begann um 1870 der Sommertourismus aufzublühen und gab den Startschuß für eine einzigartige touristische Entwicklung. Für die großteils bäuerliche Bevölkerung war die wunderschöne Landschaft in erster Linie Arbeitsplatz. Kitzbühel war für den städtischen Touristen aufgrund der leichten Erreichbarkeit ein sehr gefragter Erholungsort. Der Bau des Hotel Kitzbühel 1903 steht am Beginn einer Entwicklung hin zur mondänen Tourismusmetropole. Skipionier Franz Reisch war besonders bestrebt, die Bergwelt für Städter und Flachlandbewohner zu erschließen und die Einheimischen staunten nicht schlecht, als im Winter 1897/98 die ersten fremden Skiläufer auftauchten.

2. Das ist wahrlich Tradition.

Die mondäne Wintersportmetropole Kitzbühel bot in den letzten Jahren den Rahmen für Snow Polo.

Franz Reisch errichtete das Gipfelhaus am Kitzbüheler Horn, bald entwickelte sich Kitzbühel neben dem Semmering zum attraktivsten Wintersportort Österreichs und erreichte in den 20er und 30er Jahren seinen Höhepunkt als mondäne Wintersportmetropole internationalen Rufs. Neben Wintersportarten wie Rodeln, dem elitären Snow Polo, Bob fahren oder Eislauf ist es vor allem der Schi-Rennsport, der in Kitzbühel gepflegt wird. Die ersten Tiroler Schi-Meisterschaften fanden 1905 statt, das erste Hahnenkamm-Rennen Anfang der 30er Jahre, heuer ist es die 81. Ausgabe. Das Kitzbüheler Skiwunderteam, das mit den beiden Olympiasiegern Toni Sailer und Ernst Hinterseer den Skisport der späten 1950er Jahre dominierte, ist unvergessen.

3. In Bildern verewigt

 

VIDEO: Alfons Walde, Leben und Werk des Malers der Kitzbüheler Berge. Tiroler Landschaft, wohin man sieht (c) ORF

Die berühmten Gemälde von Alfons Walde (1891-1958) halfen mit, das Bild Tirols als verschneites Bergland wesentlich ins kollektive Gedächtnis einzuprägen. Bilder wie Almen im Schnee, Auracher Kirchl, oder Aufstieg fordern zu aktiver sportlicher Betätigung heraus. Die Auracher Kirche wird zum Symbolbild für Walde und den touristischen Begriff Tyrol. Inmitten der Bauernhäuser erhebt sich der Turm mit der Zwiebelhaube und zwei Bäuerinnen begegnen sich am Kirchweg. Die gleißende Sonne überspannt die ganze Bildfläche bis hin zu den über der schattigen Waldpartie gelegenen Schneehängen. Die Szenerie ist faszinierend und auch heute gilt: so muss Winterurlaub.

4. Alfons Walde Museum

Szenen aus dem religiösen Leben und aus der Sportwelt

Besonders ansprechend ist aber auch sein von Gustav Klimt und der Auseinandersetzung mit Egon Schiele beeinflusstes Frühwerk, repräsentiert durch einige kleinformatige, annähernd quadratische Bilder wie Gasslrennen, Skifahrerinnen und Skilanglauf. Die heimische Landschaft mit idyllischen Stimmungsbildern, markante sakrale und profane Gebäude in Kitzbühel, Szenen aus dem religiösen Leben und aus der Sportwelt gehören zu seinen beeindruckenden frühen Motiven. Dem Leben und Wirken von Alfons Walde ist eine eigene Sammlung im Museum Kitzbühel gewidmet, ein Besuch lohnt sich.

5. Geheimnisvoller Schwarzsee

Aufgrund seines hohen Moorgehalts werden dem See spezielle Heilkräfte zugeschrieben.

Die nostalgische Reise geht weiter bei einer Wanderung rund um den Schwarzsee. Dieser kleine, im Zuge der Eiszeit entstandene Moor- und Badesee am Rande Kitzbüheles zählt zu den wärmsten Seen Österreichs. Ihm werden aufgrund seines hohen Moorgehalts spezielle Heilkräfte zugeschrieben. Teile des umgebenden Gebiets stehen unter Naturschutz. Am nordwestlichen Stadtrand von Kitzbühel gelegen, gehört der See bereits zum Bichlach, der durch sanfte Hügel, Waldstücke und kleine Seen gekennzeichneten Landschaft zwischen Kitzbühel, Reith bei Kitzbühel und Oberndorf in Tirol.

6. Bei der singenden Wirtin

Rosi’s Sonnbergstuben befinden sich, ca. 6 km vom Kitzbüheler Zentrum entfernt, auf ca. 1.200 Meter Seehöhe. Begonnen hat Rosi Schipflinger 1968 mit einer Frühstückspension für 20 Gäste, sie bewältigte damals alles ohne Personal. Heute sind auf Rosi’s Sonnbergstuben über 30 Mitarbeiter, die sich täglich um das Wohl der Gäste kümmern und vor allem hervorragenden Kaiserschmarrn servieren. Die Wirtin ist immer adrett im Dirndl, bei besonderen Anlässen begleitet sie sich gern selbst auf der Gitarre.

7. Die Hahnenkamm-Rennen

Sorgt für weiche Knie: Der Blick aus dem Starthaus: Foto: Alexander Kriz

Sie ist berühmt, berüchtigt, gefürchtet und geliebt: die spektakuläre Abfahrt von der Streif am Kitzbüheler Hausberg. Heuer zum 81. mal! Die Piste gilt als eine der schwersten Abfahrten der Welt: Hänge mit bis zu 85 Prozent Gefälle, Geschwindigkeiten an die 140 Stundenkilometer und Sprünge bis zu 80 Meter Länge an der „Mausefalle“ sprechen für sich. Die Hahnenkammrennen 2021 werden aufgrund der Corona-Pandemie ohne Fans vor Ort stattfinden. Das Programm im Detail ändert sich derzeit leider kurzfristig.
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