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Sonja Wallner im Gespräch zum Weltfrauentag

Sonja Wallner ist in Oberösterreich geboren, studierte an der WU Wien und an der Universität Luigi Bocconi in Mailand. Sie kam im Jahr 2000 zur Telekom Austria ins Controlling. Nach verschiedenen Leitungsfunktionen übernahm sie 2009 die Leitung des gesamten Controllings, seit 2015 ist sie Finanz Vorständin von A1.

CFO Sonja Wallner spricht über die Bedeutung von Diversität bei A1 - darüber, wie man mehr Mädchen für MINT-Berufe aber auch Frauen allgemein für technische Weiterbildungen begeistern kann und welche Initiativen das Unternehmen speziell für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben setzt.


A1 CFO Sonja Wallner zu Gast in der Kronehit Studiostunde zum Weltfrauentag:

Heute ist ja Weltfrauentag! Was sind Ihre Gedanken zu diesem speziellen Tag?

Sonja Wallner: Beim Weltfrauentag geht es um Gleichberechtigung. Er wurde vor mehr als 100 Jahren zum ersten Mal begangen und die Pionierinnen waren mutige Frauen. Natürlich sind die Themen heute andere als die vor 100 Jahren – das Wahlrecht für Frauen zum Beispiel ist Gott sei Dank – zumindest in Österreich – kein Thema mehr.

Aber dafür sind andere Themen aufgetaucht. Die gläserne Decke, gleiche Bezahlung für Frauen und und und … dessen müssen wir uns bewusst sein und daran müssen wir arbeiten. Wir bei A1 beziehen beim Thema Gleichstellung von Frauen klar Stellung – Chancengleichheit ist ein fixes Kriterium bei all unseren Aktivitäten. Das betrifft die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten genauso wie die Vereinbarung von Beruf und Familie. Wir wollen Frauen unterstützen sichtbarer und mutiger zu werden, als Rolemodel zu agieren und Digitalisierung als (Karriere-)Chance zu sehen.

Mädchen in der Technik sind ja leider immer noch unterrepräsentiert. Was wird dazu getan?

Wallner: Stimmt! Das ist auch bei A1 bewusst und daher haben wir schon seit längerem Maßnahmen im Programm, um dem entgegen zu wirken und Mädchen zu zeigen, wie spannend und interessant technische Berufe sein können. So machen wir beim alljährlichen Töchtertag mit und freuen uns, dass jedes Jahr rund 100 Mädchen – alle sind Töchter unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - zu uns kommen. Das ist jedes Jahr aufs Neue ein toller Tag für uns!  Die Mädchen können bei uns bei verschiedenen Stationen zum Beispiel selbst ausprobieren, wie man Glasfaserkabeln verbindet – in der Fachsprache heißt das „spleißen“ oder wie man als Video-Reporterin arbeitet, welche Rolle A1 bei Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Beachvolleyball-Turnier spielt und und und.

Zusätzlich arbeiten wir ständig an neuen Ideen und Formaten, um Mädchen und generell die nachfolgenden Generationen für unser Unternehmen zu begeistern; z.B. durch Recruiting über generationengerechte Medien wie Whats App.

Für unsere technische Lehrlingsausbildung wurden wir schon zweimal mit dem Amazone-Award ausgezeichnet, weil wir uns besonders für Mädchen in technischen Berufen einsetzen. So haben wir schon seit einigen Jahren eine junge Lehrausbilderin im Team, die den Mädchen auch als Mentorin zur Verfügung steht. Es geht aber nicht nur um Mädchen in der Technik. Es geht uns insgesamt darum, dass wir als Arbeitgeber attraktiv sind. Um das zu erreichen, sind wir mit unseren MitarbeiterInnen, egal ob jung, alt, Mann, Frau, Single oder Familenvater/mutter, ständig im Dialog um zu erfahren, was die Erwartungen an uns und die Bedürfnisse sind.

Zum Thema Gleichstellung der Frauen gehört für uns aber auch der chancengleiche Zugang zu Bildung für alle. Dafür haben wir unsere Initiative „A1 Internet für Alle“, in deren Rahmen wir kostenlose Internet-Workshops für Kinder und auch Senioren anbieten. Anlässlich des Weltfrauentages haben wir am 6. März am Campus in Wien einen generationsübergreifenden Workshop, ein sogenanntes Mädchen & Frauen Special abgehalten. Turtlestitch nennt sich das Programmieren mit der Stickmaschine, wo gemeinsam mit einer Software-Entwicklerin digitale Stickereien programmiert und dann auf einer digitalen Stickmaschine ausgearbeitet wurden. Und in den Osterferien bieten wir Coding Labs , die wir in den Osterferien abhalten werden. Hier lernen Kinder spielerisch Programmieren und die Grundlagen der Robotik kennen.

Bei A1 werden für Mädchen und Frauen viele Möglichkeiten und Initiativen geboten, um sich in der Technik zu engagieren!

Welche Initiativen hat A1 speziell für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben?

Wallner: Wir sind überzeugt, dass eine gute Vereinbarkeit der eigenen Persönlichkeit und Lebensumstände mit der DNA eines Unternehmens zufriedene, kreative MA hervorbringt und letztendlich den Schlüssel für unseren Erfolg darstellt. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit größtmöglichen Vertrauen und hoher Flexibilität in der Vereinbarung von Arbeitsleben und Privatleben entgegen zu kommen. Dabei kann es sich um Familie und Kinderbetreuung oder andere diverse Lebensumstände wie Ausbildung, private Interessen oder Pflege im Hintergrund handeln.

Unsere Maßnahmen reichen von Mobile Working, Flextime, Mini-Sabbaticals ab 4 Wochen, Flying Nannies bis hin zur Öffnung aller Jobs mit und ohne Führungsrolle für Teilzeitbewerbungen. Damit wollen wir Frauen, die egal aus welchen Gründe z.B. in Teilzeit arbeiten, Karrierechancen ermöglichen. Denn es wäre doch ewig schade und eine vergebene Chance, wenn hochqualifizierte Frauen nur aufgrund dessen, dass sie nicht Vollzeit arbeiten, keine Karriere machen könnten. Daher ermutigen wir Frauen und haben damit eine klassische win-win-Situation: Engagierte begeisterte und kompetente Führungskräfte – was kann man sich mehr wünschen als Unternehmen?

Für unsere Eltern haben wir letztes Jahr erfolgreich ein Karenz-Rückkehrprogramm etabliert, das im Dialog mit vielen Müttern und Vätern entstanden ist.

  • Family Canvas: Seminar: 3x pro Jahr findet dieses Seminar für karenzierte WiedereinsteigerInnen statt, das Themen wie Selbstreflexion und Stärkentraining zum Inhalt hat.Wir sind übrigens das erste österreichische Unternehmen, das dieses Programm anbietet.
  • Business@Breakfast: damit wollen wir 2x/Jahr das Netzwerken mit anderen Eltern ermöglichen
  • Karenz@A1: Ziel dieser Workplace Gruppe – das ist unser internes social media Portal - ist es den Austausch unter karenzierten Eltern einfach zu ermöglichen.
  • Orientierungsgespräch: dazu laden wir 6 Monate vor dem geplanten Wiedereinstieg ein
  • Rückkehrgespräch: findet wenn gewünscht 2 Monate nach der Rückkehr statt. Der erste Durchlauf hat übrigens schon stattgefunden und ist von den teilnehmenden Kolleginnen sehr positiv aufgenommen worden.

Und dann haben wir auch ein sehr aktives Frauennetzwerk im Unternehmen, dass vor einigen Jahren von zwei Managerinnen in Eigenregie gegründet wurde und bei dem sich die A1 Kolleginnen in regelmäßigen Abständen jeweils zu einem bestimmten Thema austauschen können. Wir haben hier auch immer Top-Speakerinnen als Gäste dabei!

 

Teams mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Sichtweisen und Expertisen  sind – so haben etliche Studien ergeben – erfolgreicher, auch wirtschaftlich. Wie sieht es da bei A1 aus?

Wallner: Wir sehen das genauso! Je unterschiedlicher Teams zusammengestellt werden, umso mehr Meinungen, Lösungsansätze und Ideen gibt es. Daher gibt es bei A1 auch das Leadership-Team – wir sind also ein größeres Team an Managern, die gemeinsam Ziele festlegen, den Weg wohin es gehen soll, etc. Zugegeben: Das klingt anstrengend und ist es zuweilen auch. Aber der Erfolg gibt uns Recht und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Solche diverse Teams gibt es bei uns übrigens in allen Bereichen, egal ob Technik, Personalabteilung oder Marketing. Bei uns zählen nicht Geschlecht oder Hierarchie. Wir legen Wert auf Ideen und Engagement! Daher ist uns auch die Chancengleichheit so wichtig!

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