Placeholder

Unterwegs

Darum kann mein Kind alleine zur Schule gehen

  • Vorheriger
  • Artikel
Placeholder

Unterwegs

Mein Urlaub als Hobbybloggerin

  • Nächster
  • Artikel
Tesla auf der Straße

Unterwegs

Unterwegs mit Tesla: Der Weg ist das Ziel

Tesla Lenkrad

Unterwegs nach Salzburg.

Tesla – die wohl hippste und exklusivste E-Automarke am Markt verspricht atemberaubende Fahrleistungen und rund 500 Kilometer Reichweite. Grund genug für einen Reichweitentest von Wien nach Salzburg.

Ich bin grundsätzlich ein großer Freund der Elektromobilität. Geräuschlos dahinzugleiten, volle Power ab dem ersten „Gasgeben“, vergleichsweise geringe Wartungskosten und noch dazu lokal keine Emissionen! Selbst ein eingefleischter Autofreak, wie ich einer bin, kommt da ins Schwärmen. E-Mobility ist in der aktuellen Entwicklungsphase gedacht für Pendler und urbane User, die täglich zwischen 20-40 Kilometer unterwegs sind. Zu diesem Zwecke sind die aktuell am Markt erhältlichen Modelle die perfekte Alternative zu Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieben. Die 600 Kilometer Urlaubsfahrt oder Businesstrip sind nach wie vor die Domäne von Benziner- und Diesel-Autos. Der US-amerikanische Luxus E-Auto Hersteller Tesla will hier allerdings schon seit Anbeginn andere Wege gehen und preist seine Fahrzeuge mit überdurchschnittlichen Reichweiten an. Das Model S soll beispielsweise, je nach Ausstattung, rund 400 bis 550 Kilometer Reichweite mit einer vollen Ladung schaffen. Und das bei phänomenalen Fahrleistungen von beispielsweise 2,7 Sekunden von Null auf 100 km/h und dem berühmt berüchtigten „Ludacris“-Modus, bei dem das Auto alle Lamborghinis und Ferraris der Welt alt aussehen lässt.

Tesla beim Tanken

Ein häufiger Anblick auf meiner Fahrt.

Es wird Zeit dem Tesla und den Versprechungen von Tesla-CEO Elon Musk auf den Zahn zu fühlen und das Model S auf einem Businesstrip von Wien nach Salzburg dem Praxistest zu unterziehen, der bei der A1 Stromtankstelle in der Lassallestraße im 2. Bezirk in Wien beginnt. In nur 30 Minuten soll der Tesla am Supercharger wieder voll aufgeladen sein. Einziges Problem: Bei der Ankunft an der Station sind leider alle Ladepunkte bereits besetzt. Mein finsterer Blick ob der Verzögerung zeigt offenbar Wirkung, denn nach knapp 15 Minuten warten wird ein Ladepunkt frei und mein Testfahrzeug ist kurze Zeit später wieder voll aufgeladen.

Ab in Richtung Salzburg, die verlorene Zeit gilt es, dank der unfassbaren Leistung des Model S und der atemberaubenden Beschleunigung, schnell wieder aufzuholen. Das Fahrgefühl? Fantastisch! Der Komfort? Sensationell! Die Reisegeschwindigkeit? Nun, hier beginnt man dann langsam mal die Augenbraue hochzuziehen, denn bei relativ normaler Autobahngeschwindigkeit von rund 140-150 km/h verspricht die Reichweitenanzeige nichts Gutes. Nach nur 100 gefahrenen Kilometern wird schnell klar, dass das sonst so geschmeidige Model S seinen Fahrer vor die Wahl stellt: Entweder du verzichtest ab sofort auf Fahrleistung und Geschwindigkeit und reihst dich hinter einem LKW mit 90km/h ein, damit sich die Strecke bis nach Salzburg, die bei weitem keine 500 Kilometer beträgt, ausgeht, oder du bleibst auf Speed. Dann ist allerdings bereits nahe Amstetten der Akku des Tesla soweit ausgelutscht, dass man sich auf die Suche nach dem nächsten Supercharger begeben muss. Der einzig verfügbare Supercharger in der Nähe, nämlich der auf der Autobahnraststation St. Valentin, geht sich mit der Restreichweite gerade noch aus. Erleichterung macht sich breit, denn es sind noch einige Ladepunkte frei und während der Tesla Strom saugt, gönne ich mir einen Kaffee nebst Käsestangerl, denn die Wartezeit will ja mehr oder weniger sinnvoll genutzt sein. Auch der Anruf beim Geschäftstermin in Salzburg geht sich da noch aus, denn ich würde mittlerweile rund eine gute Stunde zu spät kommen.

Die restliche Strecke nach Salzburg zuckt der Gasfuß nur mehr sehr sporadisch, denn irgendwie macht sich dieses Gefühl der Ungewissheit breit. So recht will man den Angaben auf dem Display nicht mehr trauen. Und so führt sich das Model S unterm Strich leider selbst ad absurdum, denn um die volle Alltagstauglichkeit und die gesamte Reichweite auszukosten, dürfte man diese Limousine mit der Leistung eines Supersportwagens wohl nur mit 90km/h auf der Autobahn bewegen. Und das noch möglichst bei ausgeschalteter Klimaanlage, die auch viel Strom verbraucht. Nimmt man allerdings das Leistungs- und Komfortangebot des Tesla vollumfänglich in Anspruch, muss man häufige Zwischenstopps auf längeren Strecken einplanen. So oft könnte man gar nicht pinkeln gehen, selbst wenn man möchte. Ob sich ein Model S dann aber tatsächlich als reines Pendler-Auto bzw. nur für kurze Strecken rentiert, muss, angesichts der doch recht ambitionierten Preisgestaltung, jeder für sich selbst entscheiden. Mein Herz gewinnt Herr Musk damit leider nur bedingt. Zumindest was das Model S betrifft. Denn mit dem neuen Model X versucht Tesla ja genau diese Schönheitsfehler in den Griff zu bekommen. So sollen einerseits die Reichweiten beim Model X schon eher den kolportierten Daten entsprechen und unterm Strich ist Teslas Model X auch um einiges günstiger als das getestete Model S. Und ganz in der Welt von Otto Normalverbraucher will Tesla ja mit dem im Herbst kommenden Model 3 ankommen, das es in den USA ab 35.000 Dollar geben soll. Die österreichischen Preise wird Tesla im kommenden Herbst verkünden.

Artikelübersicht