
In naher Zukunft werden Roboter immer häufiger in den Lebensbereichen von Alltagsnutzerinnen und -nutzern anzutreffen sein. (c) Robot & Frank
Noch befindet sich die Entwicklung von Robotern, die vorallem in Heimen, aber auch in Pflegehaushalten eingesetzt werden können, in den Kinderschuhen. Es liegt auf der Hand: Die Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Robotik in der Pflege sind noch immer weit verbreitet, vor allem hierzulande. Der Ministerat beschloß am 5.12.2018 einen Pflege Masterplan, dieser soll den Startschuss für die nachhaltige Gestaltung des Pflegebereichs in Österreich geben. Die Entwicklung und verstärkte Förderung von Assistenzsystemen, die die Lebensqualität von Pflegebedürftigen erhöhen können, sind hier im Fokus. Das Thema ist auch in Deutschland mehr als aktuell, am 20. Februar 2019 widmet sich der Deutsche Bundestag dieser Debatte. Man diskutiert mit Experten über die Chancen und Risiken von Pflegerobotern. Eine längst notwendige Einordnung und Bewertung aus Sicht der Pflegewissenschaft soll vorgenommen werden.
Ruf nach Unterstützung
Zahlreiche Wortmeldungen aus dem Pflegebereich machen es deutlich: Auch wenn ein Pflegeroboter nicht alle Tätigkeiten übernehmen kann, wäre er eine wesentliche Verbesserung und Entlastung in Bezug auf die körperlich anstrengenden und auszehrenden Arbeiten wichtig. Viele sind der Meinung, dass es ihnen im Ernstfall lieber wäre, von einer Maschine gehoben, gewaschen und angezogen zu werden. Aber das sagt man, wenn man noch körperlich fit ist. Wenn es dann wirklich so weit ist und der Pflegebedarf besteht, zählt dann nicht doch der menschliche Faktor und die menschliche Berührung?
Japan macht es vor
Wegen seiner alternden Bevölkerung (2030 sollen 25,6 Prozent über 65 Jahre alt sein) ist man darauf angewiesen, funktionierende Technik-Lösungen für die stetig wachsende Zahl an Pflegebedürftigen zu finden. Dabei ist die Entwicklung von Roboter-Pflegern und deren Einsatz in Pflegeheimen bereits fortgeschritten. Ein Star in der Szene ist Robear. Der 2015 am Riken-Institut in Nagoya entwickelte Roboter-Bär ist menschengroß, wiegt 140 Kilo und soll seine Kraft dazu benutzen, Patienten vom Rollstuhl ins Bett zu heben – und zurück. Dagegen ist die mechanische Kuschel-Robbe Paro auch in Österreich bereist bekannt und wurde bereits im MAK bei der Hello Robot Ausstellung präsentiert. Sie reagiert mit Geräuschen und Bewegungen auf Streicheln und wird vor allem in der Pflege von Demenzkranken eingesetzt, auch hierzulande.