VIDEO: Der Song "Gute Menschen" von OK KID setzt der Gesellschaft einen kritischen Spiegel vor.
Wann ich das letzte Mal vor Aufregung nicht einschlafen konnte, daran kann ich mich nicht erinnern, aber an diesen Abend bestimmt noch lange. Im Bett liegend wippten meine Füße noch immer zur Musik in meinem Kopf und meine Mundwinkel haben einen dauerhaft angehobenen Zustand eingenommen. Natürliche Schlafposition und -haltung ist das keine für mich. Aber erstmal zurück zum Anfang.
Mit OK KID verbindet mich eine besondere Geschichte: Es war der 26.11.2013 im Wiener Fluc und ich machte etwas, das ich zuvor noch nie gewagt hatte: Ich ging ohne Begleitung auf ein Konzert. Für mich war das ein großer Schritt: war ich doch erst Mitte 20, totally broke und ein Mädchen mit schlechtem Haarschnitt.
Schüchtern stand ich zu Beginn des Konzerts ganz weit hinten, um ja nicht aufzufallen, bis ich mich anderthalb Stunden später bis zur first row vor- und durchgetanzt habe. Wer das Fluc kennt, weiß welche Temperaturen hier herrschen können. Auch durch den Raum fliegende Flüssigkeiten, meist in Form von Bier, verhelfen hier zu keiner Abkühlung. Enger Körperkontakt mit so ziemlich jedem Menschen im Publikum, einen fulminanten Gastauftritt von Gerard und einen erstandenen schwarzen Baumwollrucksack - mit den darauf gedruckten fetten weißen Lettern OK KID - vom Merchstand später war mir klar: es war nicht das letzte Mal, dass ich sie live gesehen habe.