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(c) MARVEL DISNEY Black Panther Costume Design Ruth Carter 2018

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3 Minuten

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Oscarreife Kunst aus dem 3D-Drucker

Design aus österreichischer Hand: Julia Körner entwarf und produzierte mittels 3D-Druck traumhafte Stücke für die Iceland Collection. (c) Pia Clodi

Am 24. Februar wurden die Oscars 2019 verliehen. Warum eine Österreicherin mit ihren innovativen Ideen am Erfolg der Comic-Verfilmung Black Panther beteiligt war, liest du hier.

Kunstwerke werden am Computer erstellt und dann einfach ausgedruckt. Die Möglichkeiten scheinen fast unbegrenzt: 3D-Drucker und die Art wie sie unser Leben verändern könnten, wirken wie Science Fiction, gehören aber zu den ganz großen Visionen und Vorstellungen unserer Zukunft. Ein 3D-Drucker in jedem Haushalt, das wäre doch etwas - kleine Dinge und Kleidung werden einfach wie als Bauteile für Bastler heruntergeladen und zuhause AUSGEDRUCKT.

Zukunftsmusik

In der Kunstszene ist diese Vision schon Realität, denn hier werden 3D-Drucker bereits intensiv genutzt. Ein aktuelles Beispiel ist die Arbeit der Salzburgerin Julia Körner, die mit ihren Designs und Produktionen für die Comic-Verfilmung Black Panther zur fabelhaften Ausstattung beigetragen hat. Wie man sieht, mit großem Erfolg: der Film erhielt drei Oscars, darunter für das beste Kostümdesign. Die Krone und der Umhang der Hauptdarstellerin Angela Basset stammen komplett aus der Hand von Julia Körner.

Die beiden Stücke, inspiriert vom Schmuck der Zulu-Frauen und afrikanischen Mustern, kommen aus dem 3D-Drucker. (c) MARVEL DISNEY Black Panther Costume Design Ruth Carter 2018

Krone und Umhang

Die beiden Stücke, inspiriert vom Schmuck der Zulu-Frauen und afrikanischen Mustern, kommen aus dem 3D-Drucker, und dies ist ein großes Novum in der Filmgeschichte Hollywoods. Julia Körner hat sich mit ihrem Label JK Design auf 3D-Mode spezialisiert und bereits einiges für den kürzlich verstorbenem Karl Lagerfeld und andere Designer der Haute Couture realisiert. Durch ihr aktuelles Design für Hollywood kann sie Millionen von Menschen mit ihrer Arbeit erreichen, der innovative Weg von 3D-Design im Bereich Kostümdesign wird hier augenscheinlich. Dabei war das Ganze sehr zeitintensiv: Vier Monate Arbeit erforderte der zylindrische Kopfschmuck und das Schultercape.

Die Kreation 

Wie kann man sich den kreativen Prozess vorstellen? An virtuellen Körpern werden Geometrien moduliert, danach werden die Designs als 3D-File exportiert und an die Druckfirma geschickt. In diesem Fall ein großer Vorteil: nach Aussagen der Künsterlerin seien die aufwendigen Strukturen von Krone und Umhang von Hand gar nicht realisierbar. Das sei dahingestellt, denn wer das Kunsthandwerk von Brüsseler Spitze kennt, weiß, wie kleinteilig bereits im  17. und 18. Jahrhundert mit verblüffender Präzision gearbeitet wurde - allerdings von Hand.

Im Grunde ist ein 3D-Drucker einem herkömmlichen Tintenstrahldrucker sehr ähnlich.

Wie funktioniert 3D-Druck?

Im Grunde ist ein 3D-Drucker einem herkömmlichen Tintenstrahldrucker sehr ähnlich. Durch eine Düse wird das Druckmaterial in flüssiger Form auf die Arbeitsplatte aufgetragen. Der Druckkopf mit der Düse bewegt sich immer dorthin, wo gedruckt werden soll. Der 3D-Drucker druckt nicht mit Farbe, sondern mit einem Kunststoff, der sich direkt vor dem Druck durch Erhitzen verflüssigt. So können Objekte können mit räumlicher Tiefe realisiert werden. Eine interessante Umsetzung gibt es bei dem Projekt Amphibio, bei dem erstmals Kiemen für Menschen gedruckt wurden. Der Designer Jun Kamei hat in seinem Abschlussprojekt für das Royal Collage of Art in London unter dem Namen Amphibio ein Atmungsgerät mit Kiemen entwickelt. Das futuristische Gerät, welches mit einem 3D-Drucker hergestellt wird, soll dafür sorgen, dass Menschen ohne schwere Ausrüstung unter Wasser lange atmen und sich fortbewegen können. Auch wenn dieses Projekt nicht in Serie gehen sollte und nur ein Prototyp zustande kommt, man sieht: 3D-Druck bietet extrem viele (Denk-) Möglichkeiten in jede Richtung.

3D-Druck am IFA-Campus

Tipp: Um das Handhaben von 3D-Drucker spielerisch kennenzulernen, gibt es regelmäßig am A1 Campus im Zweiten Wiener Gemeinde Bezirk die Workshops Digitaler Freiraum für Kinder und Jugendliche. Das gemeinsame Spielen, Entdecken und Lernen stehen hier im Vordergrund. Die Mediencoaches zeigen dabei unter anderem, wie man mit dem 3D-Drucker die Lieblingsfigur der Kinder drucken kann und erarbeiten mit den Kindern kreative Medienprojekte. Zu diesen Terminen sind keine Anmeldungen erforderlich. Alle Infos zu den Veranstaltungen am A1 Campus Wien hier.

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