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Sonja Wallner im Gespräch zum Weltfrauentag

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Nicht ohne meine Freunde

Freundschaft ist eine Kunst, in die man sehr viel investieren muss - um die Freundschaft lebendig zu halten. Laut Experten kann man sich glücklich schätzen, wenn man sich fünf wirklich engen und intimen Freunden vertrauensvoll verbunden fühlen kann. Gesund ist dies auf alle Fälle: Wer gute Freunde hat und intakte Beziehungen führt, lebt im Durchschnitt deutlich länger.

1. Lockdown Blues

Viele finden die lange Periode des Lockdown besonders schlimm, da sie nicht mehr persönlich ihre Freunde treffen können. Das Telefonieren nahm während des ersten Lockdown im Frühling 2020 deutlich zu. Virtuelle Begegnungen linderten zwar den Trennungsschmerz, die Freude über das erste Treffen unter Abstandsregeln war dennoch sehr groß. Wir Menschen sind nun einmal Herdentiere und keiner ist eine Insel. So mancher konnte feststellen: Oftmals zeigt sich erst in der Ferne der Wert einer Freundschaft.

2. Distanz vs. Intimität

So manche enge Freundschaft entsteht bereits im Kindesalter.

Denn viele "freiwillige" Bindungen gehen auseinander, wenn man sich nicht mehr regelmäßig sieht. Gute Freundschaften festigen sich durch Distanz, andere Freundschaften gehen zu Bruch und werden durch neue ersetzt. So gesehen hilft Facebook, WhatsApp und andere soziale Plattformen dabei, dass das Band der Freundschaft trotz räumlicher Trennung nicht gleich zerreißt.

3. Es gibt nichts Peinliches

Ein guter Freund ist jemand, dem man absolut vertrauen kann, dem man möglichst alles erzählen kann, auch über Ängste, Schwächen, und vor allem peinliche Situationen. Ein Freund ist absolut verlässlich. Wenn man in irgendeiner Krise ist und Unterstützung braucht - die Freunde, die da übrigbleiben, das sind die richtigen Freunde. Wenn wir wissen, dass wir gute Freundschaften haben, sind wir seelisch erheblich stabiler.

4. Echtes Interesse

Besonders schön ist es, wenn der Partner auch der beste Freund ist.

Bereits in der Antike verfasste Platon und sein Schüler Aristoteles Schriften zum Thema Freundschaft. So schrieb Aristoteles, dass die Ähnlichkeit zweier Menschen wichtig für die Freundschaft sei. Da sich diese Ähnlichkeit nur schwer finden ließe, so folgerte er, könnten wir auch nur wenige gute Freunde haben und bräuchten Zeit, diese zu finden. Hat man sie gefunden, ist echtes Interesse am anderen ein wichtiger Baustein zur Freundschaft. Um zu spüren, wo stecken die Freunde in ihrem Leben jetzt, wo kann ich sie unterstützen.

5. Wie sozial ist social?

Wir vereinsamen nicht im sozialen Netz! Das fanden Wissenschaftler immer wieder übereinstimmend heraus: Je mehr Menschen sich digital miteinander austauschen, desto stärker sind sie auch im realen Leben miteinander in Kontakt. Es gibt sogar einen statistischen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Online-Freunde und der realen Freunde. Einleuchtend: Sind Menschen online geselliger, sind sie es auch in der Wirklichkeit.

6. Die magische Zahl 150

Gut – es mag stimmen, dass es heutzutage leichter geworden ist, über das soziale Web beispielsweise den Kontakt zu alten Schulkollegen zu halten, die in Zeiten des Briefeschreibens in Vergessenheit geraten wären. Aber darüber hinaus gibt es auch einige Facebook-Nutzer, die mit 600 Freunden glänzen. Dies scheint dann wenig glaubwürdig. Zu Recht, denn: Ein Mensch kann maximal 150 "echte" Freunde haben – dann ist Schluss! Mit echten Freunden seien hier Vertraute gemeint. Also Menschen, mit denen man mehr austauscht als hier und da einen "Anstupser" per Klick.

7. Erkenntnisse aus der Evolutions-Anthropologie

Foto: Affenberg Kärtnen, konstanzemeindl.com

Zurückzuführen ist diese Erkenntnis auf den Evolutions-Anthropologen Robin Dunbar. Der Wissenschaftler der Universität Oxford beobachtete vor etwa 20 Jahren Menschenaffen und fand heraus, dass die Größe von sozialen Gruppen proportional zum Neokortex wächst, also der Hirnregion, die soziale Situationen bewertet. Übertragen auf die Gehirngröße des Menschen, kam er somit auf die magische Zahl 150 – auch Dunbars Nummer genannt.
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