
Keine Waschlappen in Ottakring
Badewannen gibt es trotz Badezimmer keine, dafür aber einen bunten Blumenstrauß auf die Ohren als Geburtstagsgeschenk. Die deutsche Brassband Moop Mama bespielt mit zehn Bandmitgliedern kurz nach Mitternacht das Wohnzimmer, während Trettmann in lauter Hip Hopmanier den Keller zur Dancehall erklärt. Beide Headliner stammen aus Deutschland – dazu gesellen sich die zwei Girls von Gurr und bringen feinen Indierockpop aus Berlin mit. Das Line-Up wird komplett mit Fil Bo Riva, Wargirl, Erwin & Edwin, DRAMAS, We Are The City, Pauls Jets, At Pavillon und Cosmo Sheldrake.
„Hallo Radio, wir sind auch on air heute. Erstes Mal.“ Hübsch haben sie sich gemacht für uns, meint Paul, der Sänger der Band, nach ein paar Songs. Sie haben sich warm gespielt und Paul zieht sich sein Hemd aus und merkt an, dass man das im Radio nicht sehen kann, denn das Konzert bzw. der ganze Abend wird live aus der Brauerei übertragen. Es gibt aber auch einen Videostream und hier können auch jene Menschen, die von zuhause aus zusehen erkennen, dass Paul danach nicht nackt auf der Bühne steht, sondern mit seinen Jets, dem Drummer Xavier und der Bassistin Romy nicht nur sehr fesch aussehen, sondern auch superfresh klingen: ein bisschen Pop, ein bisschen Wienerisch, ein bisschen üben üben üben, wie ein Song auf dem Debütalbum, welches im März erscheint, heißt. Nicht ganz so zurückhaltend geht es bei Wargirl fast zeitgleich im Keller los. Die sechsköpfige Band aus Kalifornien besteht zur Hälfte aus Frauen – eine bunte Mischung für alle Sinne. Geballte Frauenpower gibt es auch beim Duo danach - Gurr kommt aus Berlin und gibt eine starke Performance ab. Die bleibt allerdings nicht nur auf der Bühne: Stagediving im kurzen Rockerl? Geht! Meine wundervolle Begleitung Pinie macht Fotos aus der ersten Reihe. Wir veröffentlichen sicherheitshalber nur die, die man auch bei der nächsten Geburtstagsparty mit der Oma herzeigen würde.