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Gesundheit im Science-Fiction-Modus

Wunden heilen, Erreger isolieren oder Lebensfunktionen überwachen – in der legendären Science-Fiction-Serie "Raumschiff Enterprise" war das dank modernster Technik Normalität.

Roboter helfen bei Operationen, künstliche Intelligenz erkennt Krebs besser als Spezialisten und Telemedizin beschützt kranke Herzen: Die Zukunft der Medizin hat längst begonnen.

Egal, ob eine im Kampf gegen kriegerische Klingonen erlittene Verletzung verarztet oder ein Virus von einem fremden Planeten bekämpft werden musste: Leonard „Pille“ McCoy und sein „medizinischer Tricorder“ schafften das. Wunden heilen, Erreger isolieren oder Lebensfunktionen überwachen – in der legendären Science-Fiction-Serie Raumschiff Enterprise war all das dank modernster Technik fast schon Normalität. Doch beamen wir uns zurück auf die Erde der Gegenwart: Auch hier hat die Zukunft der modernen, digitalen Medizin längst begonnen. Und die neuen Möglichkeiten sind zum Teil so beeindruckend, dass selbst Pille, Kirk und Co Augen machen würden. Ein gutes Beispiel dafür sind die Fortschritte in Teilbereichen der medizinischen Diagnostik:

KI als Krebs-Kämpfer

Im Rahmen einer deutschen Studie konnte beispielsweise eine künstliche Intelligenz (KI) Melanome – die gefährlichste Form von Hautkrebs – bereits besser von gutartigen Muttermalen unterscheiden als 150 echte Hautärzte. Die überaus vielversprechende Vorgangsweise ist auch bei anderen Anwendungen ähnlich: Die Ergebnisse bildgebender Untersuchungsverfahren werden mit KI-Hilfe gezielt analysiert und mit vorhandenen Bildern aus hochspezialisierten Datenbanken verglichen. Auf ein Bild einer verdächtigen Hautregion kann so ein Erfahrungsschatz losgelassen werden, mit dem kein menschlicher Spezialist mithalten kann. Suchmaschinen-Gigant Google wiederum demonstrierte bereits vor zwei Jahren, wie ein sogenanntes Augmented-Reality-Mikroskop Gewebeproben treffsicher auf Anzeichen von Krebs untersuchen kann. Der digitale Gesundheitsassistent Symptoma aus Österreich wiederum ist eine KI-basierte Chatbot-Lösung, die COVID-19-Symptome mit einer sehr hohen Treffergenauigkeit erkennen soll. Sinn der Sache ist es, bei PCR-Tests und Rettungseinsätzen den relevantesten Patienten Vorrang einräumen zu können.

Wann kommen Robo-Docs?

Telemedizin kennt keine Grenzen

Ärztemangel, eine drohende medizinische Unterversorgung ländlicher Regionen und zuletzt auch noch die Corona-Krise samt Social Distancing: Es sind viele Herausforderungen, denen eigentlich mit einer einzigen Gegenstrategie begegnet werden kann: der Telemedizin, die räumliche Grenzen zwischen Arzt und Patient mithilfe der Telekommunikation überwindet. Gerade wo Ärzte vor Ort fehlen, eröffnet die Digitalisierung tatsächlich völlig neue Perspektiven für ärztliche Beratung und Diagnostik. Das Spektrum des Möglichen reicht hier von einer Videokonsultation mit dem Arzt oder der Ärztin bis hin zum Telemonitoring. Gemeint ist damit die Erfassung und telemetrische Übermittlung von gesundheitsrelevanten Werten an den behandelnden Arzt, also etwa von Blutzuckerspiegel, Blutdruck oder Herzrhythmus. Und zwar bequem und stressfrei von zu Hause aus. Dass das auch konkrete Vorteile für die Gesundheit haben kann, beweist eine interessante Untersuchung aus Deutschland am Beispiel von Herzpatienten.

Kommen Robo-Docs?

Auch in Operationssälen spielt die Digitalisierung wie erwartet eine immer größere Rolle. Und selbst wenn autonome Chirurgie-Roboter noch Zukunftsmusik sind, so gibt es doch bereits erste Schritte in diese Richtung: Sogenannte Roboter-assistierte Chirurgiesysteme unterstützen menschliche Operateure beispielsweise bereits bei Prostata-Operationen. Dem Versprechen höherer Genauigkeit stehen hier allerdings enorme Kosten gegenüber. Eine andere Variante sind Augmented-Reality-Eingriffe, bei denen dem Chirurgen die entsprechenden Bilder von CT und MRT mithilfe einer Virtual-Reality-Brille eingeblendet werden. Dieser sieht so schon vor dem ersten Schnitt ganz genau, wo beispielsweise ein Tumor sitzt. Noch futuristischer mutet die Vorstellung von winzigen Robotern – sogenannten Nanobots – an, die im Körper selbstständig nach Krebszellen suchen, diese dann von der Blutzufuhr abschnüren und so ausschalten. Doch auch auf diesem Gebiet sind erste Versuche durchaus vielversprechend. Dabei sind die genannten Beispiele erst der Anfang der Reise in eine faszinierende Medizin-Zukunft. Da könnte sogar Pille von der Enterprise noch neugierig werden.

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