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Wie Technologie die Welt verbessern kann

 
Malawi

Video: Drohnenflug über Malawi. © Welt

Mithilfe von digitaler Technologie kann Menschen, die sich in Not befinden auf vielerlei Art und Weise geholfen werden. So können etwa mit Drohnen medizinische Nothilfegüter schnell und kostengünstig geliefert oder über die Blockchain Hilfsgelder für humanitäre Zwecke effizienter gesammelt und verteilt werden. Oder eine spezielle Smartwatch mit Braille Schrift ermöglicht blinden Menschen das Lesen von Nachrichten.

Malawi gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Hohe Kindersterblichkeit, Unterernährung, Krankheiten, Trinkwasserknappheit, mangelnde Ausbildung und häufige Naturkatastrophen sind nur einige der Probleme, mit denen der südostafrikanische Staat zu kämpfen hat. Die gute Nachricht: Diverse Hilfsorganisationen arbeiten mit Hochdruck daran, das Leben der Menschen dort zu verbessern. So auch UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.

Im Rahmen seiner Hilfstätigkeit in Malawi setzt das Kinderhilfswerk auch auf die Vorzüge innovativer Technologie. Erst kürzlich hat es gemeinsam mit der Regierung von Malawi einen Luftkorridor zum Test von Drohnen für den humanitären Einsatz eröffnet. Die unbemannten ferngesteuerten Luftfahrzeuge sollen künftig etwa bei Überschwemmungen oder Erdbeben Luftaufnahmen der betroffenen Gebiete für die Lagebeobachtung machen oder in Notfällen die Erweiterung der Reichweite von WLAN- oder Handy-Signalen ermöglichen. Aber auch die Durchführung kleiner, leichter Lieferungen wie etwa medizinischer Nothilfegüter soll getestet werden.

Flug

Im Auftrag der Unicef transportieren Drohnen medizinische Proben und vermessen ganze Landstriche nach Überschwemmungen. © UNICEF

Drohnen könnten künftig auch in anderer Weise zum Wohl der Menschen eingesetzt werden, etwa zur Wiederaufforstung in von Abholzung betroffenen Gebieten. Die britische Firma BioCarbon Engineering hat dafür ein System entwickelt, das gerade im Rahmen eines Projekts zur Regenerierung von Mangrovenökosystemen in Myanmar getestet wird. Die Vorgansweise: Nachdem Drohnen ein ideales Areal für die Bepflanzung identifiziert haben, fliegen andere aus, um Kapseln, die in Hydrogel eingebettete Samen enthalten, in die Erde zu schießen. So soll nicht nur deutlich schneller gearbeitet werden als bei der Pflanzung von Hand, sondern es können auch erhebliche Kosteneinsparungen realisiert werden.

Kind

Mit UNICEF-Pilotprogramm Building Blocks soll der Hunger in ärmeren Ländern bekämpft werden.

Dass die Kryptowährungen wie Bitcoin zugrunde liegende Blockchain-Technologie erhebliches Potenzial birgt, um – durch die schnelle und sichere Überweisung von Geldbeträgen – das Leben der Menschen zu vereinfachen, dürfte sich angesichts des aktuellen Investment-Hypes mehr und mehr herumsprechen. Dass damit etwa künftig auch Hilfsgelder für humanitäre Zwecke effizienter gesammelt und schneller verteilt werden könnten, ist hingegen weniger bekannt. Genau damit beschäftigt sich das UNICEF-Pilotprogramm Building Blocks, das auf der Ethereum-Blockchain basiert. Das erklärte Ziel: den Hunger in ärmeren Ländern zu bekämpfen.

Fummi

Die Fummi App © Blockchain for Change

Keinen Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen zu haben, bedeutet, dass man sein Geld nicht sicher aufbewahren, sparen, investieren oder etwa einen Kredit aufnehmen kann. Man muss also sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben, wie das weltweit bei Milliarden von unterprivilegierten Menschen der Fall ist. Genau hier setzt eine Blockchain-basierte App an, die vom New Yorker Start-up Blockchain for Change entwickelt wurde. Fummi richtet sich an Obdachlose und verschafft ihnen eine digitale ID sowie in weiterer Folge Zugang zu Finanzdienstleistungen, staatlichen und privaten Leistungen – und das zu so geringen Preisen wie möglich. Da Menschen, die auf der Straße leben, meist keinen Internet-Zugang haben, wurden im Dezember in der New Yorker Bronx 3.000 Smartphones mit der „Fummi“-App verteilt. Bis Ende Juni sollen weitere 200.000 ausgegeben werden – diesmal nicht nur im „Big Apple“.

Sehr wohl besitzen hingegen die meisten Flüchtlinge, die derzeit nach Europa kommen, ein Smartphone. An sie richtet sich die kostenlose App RefAid, die vom britischen Unternehmen trellyz entwickelt wurde. Ist der User einmal eingeloggt, so zeigt RefAid die wichtigsten Angebote von NGOs – wie etwa Verpflegung, Schlafplätze, Gesundheitsversorgung und Rechtsberatung – in der Umgebung an; inklusive Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten. Die App kann derzeit in 14 Ländern genutzt werden und ist in Englisch, Arabisch und Farsi erhältlich. Wie man bei trellyz versichert, kooperiert man nur mit vertrauenswürdigen NGOs, um Missbrauch zu vermeiden.

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