TV Serie Das Boot

Sky stellt seine Serie Das Boot vor, mit dem legendären Kinofilm von Wolfgang Petersen soll sie jedoch überraschenderweise nicht allzu viel gemeinsam haben, sagen die Macher. Aber was gibt es denn zu sehen? Ein Remake des Films von Wolfgang Petersen, der das Buch Lothar-Günther Buchheims 1981 unter anderem mit dem unvergessenen Jürgen Prochnow als Kommandant, dem jungen Herbert Grönemeyer als Leutnant und Martin Semmelrogge als 2.Wachoffizier (übrigens die Stimme von bob) in den Münchner Bavaria-Studios in Szene setzte, soll es jedenfalls nicht sein.

Im Wechselbad der Gefühle

Als Originalschauplatz für die TV-Serie diente die Marinebasis von La Rochelle in der Normandie, wo eine 240 Tonnen schwere U-Boot-Replika zum Einsatz kam. Die Serie soll neun Monate nach den Ereignissen in Wolfgang Petersens Film Das Boot im Herbst des Jahres 1942 einsetzen und die Geschichte einer jungen U-Boot-Besatzung erzählen, die an Bord von U 612 auf eine Mission in feindliche Gewässer geschickt wird. Der ganz eigene Rhythmus zwischen kaum auszuhaltenden Gewaltszenen und den fein gesponnenen Dialogen nimmt den Zuschauer mit auf die klaustrophobische Reise unter Wasser in die schwarzen Tiefen des Ozeans. Es sind diese Elemente, die Regisseur Andreas Prochaska schon in Das finstere Tal und der TV-Reihe Spuren des Bösen ausgezeichnet zu verbinden wusste.

Produktion unter schwierigen Bedingungen

Die Aufnahmen auf hoher See fanden in Film-Bassins auf Malta statt. Der Wassertank, ein 122 mal 92 Meter großes, flaches Überlaufbecken, liegt der Inselhauptstadt Valetta auf der anderen Seite der Bucht gegenüber. Der Beckenrand verschmilzt mit dem Meereshorizont und schafft die perfekte Illusion. Für die Sky Original Produktion standen insgesamt 79 Schauspieler und 1000 Statisten vor der Kamera. Bevor die Außenaufnahmen in La Rochelle begannen, gab es auch vorbereitende Gespräche mit dem Bürgermeister, denn die Stadt musste auf die NS-Uniformen in den Straßen taktvoll vorbereitet werden. Leider wurde auf Malta nicht darauf geachtet, angeblich gingen während der Dreharbeiten in der Stadtverwaltung von La Valetta besorgte Anrufe ein.

Der Plot

Frankreich, 1942: Im U-Boot-Hafen von La Rochelle bereitet sich die 40 Mann starke Besatzung der U-612 auf ihre Jungfernfahrt vor. Vor den jungen Männern liegt eine unbekannte Mission in der immer erbarmungsloser geführten Atlantikschacht des Zweiten Weltkriegs. Als neuer Kaleun hat der wenig erfahrene Klaus Hoffmann (Rick Okon) das Kommando - zum Ärger des älteren 1. Wachoffiziers Karl Tennstedt (August Wittgenstein). Im Laufe der Mission werden Können, Loyalität und Kameradschaft der gesamten Mannschaft auf eine harte Probe gestellt. "Die Serie kombiniert die klaustrophobische Atmosphäre des Bootes mit einem Handlungsstrang im Dunstkreis der Résistance und schafft damit auch starke Frauenfiguren." Krieg und Widerstand sind Themen, die das Publikum nach wie vor stark nach über 70 Jahren interessieren, wie auch der überwältigende Erfolg des preisgekrönten Dreiteilers Unsere Mütter, unsere Väter (Deutscher Fernsehpreis 2013) bestätigt.

Internationale Besetzung

Bemerkenswert ist die internationale Besetzung: Tom Wlaschiha (bekannt aus Game of Thrones), Lizzy Caplan (Masters of Sex), Rick Okon (Tatort), Vicky Krieps (Phantom Thread), August Wittgenstein (The Crown) sind Teil der Besatzung. Die Schauspieler sind sehr jung, Milchgesichter und Torpedofutter. Sehr authentisch, denn die durchschnittliche Überlebensdauer einer U-Boot-Besatzung im Herbst 1942 betrug 90 Tage. Klaus Steinbacher ist 23, er hat sich vor dem Casting den Petersen-Film gleich drei mal zur Einstimmung angesehen.

Erfolgreicher Serienhit

Mit Babylon Berlin konnte Sky bereits einen absoluten Hit landen, die hochgelobte Serie wurde in über 90 Länder verkauft. Die Boot-Serie umfasst bisher acht Teile, es bleibt abzuwarten, ob es eine Fortsetzung geben wird. Sky zeigt den Achtteiler ab Freitag den 23.11. immer freitags in Doppelfolgen. Die Free TV-Premiere der ersten Folge gibt es am 23.11. auf A1 Now um 20.15 Uhr.