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Der Arsenalturm und das Wiener Arsenal

 

VIDEO: Der größte Rechenzentrumsbetreiber Österreichs im Wiener Arsenal

Der Terminus Arsenal stammt aus dem Arabischen dar al cinaah und bedeutet so viel wie Haus der Waffen oder Haus des Fleißes. Im europäischen Raum steht das Wort Arsenal für Waffen- und Munitionsmanufaktur bzw. für Zeughaus.

Er ist einer der signifikanten hohen Türme Wiens: der Arsenalturm. Der Richtfunkturm wurde 1975 fertig gestellt nach Plänen des Architekten Max Agnese, Büro Kurt Eckel, und entspricht in seiner Optik den Gebäuden der UNO City in Wien Donaustadt. Der 155 Meter hohe freistehende Stahlbetonturm ist ein weithin sichtbares markantes Bauwerk im Dritten Bezirk und ist umgeben vom Arsenal-Gelände mit seiner wechselhaften Geschichte und eindrucksvollen Gebäuden mit unterschiedlichster Nutzung.

Arsenal_

Detail des romantischen Historismus am Arsenal-Gelände

Das Arsenal in Wien wurde nach der Niederschlagung der Märzrevolution 1848 nach Plänen von Ludwig Förster, Theophil Hansen, Eduard van der Nüll, Carl Roesner und August Sicard von Sicardsburg außerhalb des damals noch bestehenden Linienwalles errichtet. Schon beim Baubeginn im Jahre 1849 ließ man von offizieller Seite keinen Zweifel daran, dass der Bau der Militäranlage weniger zur Abwehr von äußeren Feinden dienen sollte sondern vielmehr als zentrale militärische Anlage zur Abwehr von inneren Feinden in geeigneter Position geplant war. Nach sieben Jahren Bauzeit wurde 1856 der in Formen des romantischen Historismus errichtete Rohziegelbau seiner Bestimmung übergeben.

Ein weiteres Highlight auf dem Arsenal-Gelände ist das zwischen 1850 und 1857 errichtete Heeresgeschichtliche Museum. Es ist das älteste staatliche Museum Wiens und wurde nach den Plänen von Ludwig Förster und Theophil Hansen erbaut. Die imponierende Feldherrenhalle ist durch 56 über-lebensgroße Mamorstandbilder österreichischer historischer Persönlichkeiten und Feldherren geschmückt. Die Statuen wurden von 30 der damals bekanntesten Bildhauer geschaffen. Hier finden regelmäßig von den Wienern gestürmte Veranstaltungen statt, das wunderschöne Gebäude kann auch mittels virtueller Tour erkundet werden.

Kirche

Sie wirkt ein wenig eingezwängt zwischen den Gebäuden: die Arsenal-Kirche „Maria vom Siege“, ein weiterer Rohziegelbau

Nach Ende des ersten Weltkrieges wurden die militärischen metallverarbeitenden Erzeugungsstätten in gemeinwirtschaftliche Betriebe umgewandelt. Fortan wurden hier zivile Güter hergestellt. Unter anderem war auch die Österreichische Amilcar-Automobil AG hier angesiedelt, die von 1924 bis 1930 in den Fertigungshallen Personenwagen erzeugte. Im September 1944 wurden weite Teile des Arsenals durch Bomben schwer beschädigt. Schwere Schäden wurden auch durch die darauf folgenden Plünderungen verursacht. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden unter Bewahrung des historischen Ensembles in den leer stehenden Unterkünften Wohnungen errichtet und Firmen angesiedelt. Auch die Dekorationswerkstätten der Bundestheater, einige Forschungsinstitute sowie das Fernmeldetechnische Zentralamt der österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung wurden im Gelände des Arsenals untergebracht.

Turm

Das Technologiezentrum Arsenal ist das Herzstück der heimischen Telekommunikationsinfrastruktur.

Am 15.Oktober 1973 erfolgte auf dem freien Grundstück zwischen den Bundestheater-Werkstätten und dem Fernmeldetechnischen Zentralamt, welches als Lagerplatz für Kabeltrommeln genutzt wurde, der Spatenstich zum neuen Hauptbereichsamt Arsenal, in dem auch eine Auslandsvermittlungsstelle, ein Ortsamt, das Fernschreib- und Datenübertragungsamt, der Bildschirmtext (ein Vorläufer des Internet) sowie eine Postgarage und eine Postautowerkstätte untergebracht waren. Die nunmehr verbaute Fläche des Fernmeldezentralgebäudes Arsenal beträgt beachtliche 6.500 bei einer Grundstücksgröße von 22.878 . Insgesamt wurden 100.000 Erdreich bewegt, 4.720 Tonnen Stahl und 44.500 Beton verbaut. Der Richtfunkturm, der 155 Meter hoch ist, wurde ein neues Wahrzeichen Wiens, welches schon von weitem sichtbar ist.

Aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums der Eröffnung im Jahre 2008 wurde von der Telekom Austria AG die mit 2 x 12,5 Metern längste Wandzeitung Österreichs, die die Geschichte des Bauwerkes von der Grundsteinlegung bis zum heutigen Tag eindrucksvoll dokumentiert, in Auftrag gegeben. Bei der öffentlichen Präsentation konnten die Besucher Fotos von verschiedenen Bauabschnitten bis zur Fertigstellung betrachten. Heute ist das Technologiezentrum Arsenal das Herzstück der heimischen Telekommunikationsinfrastruktur. Hier befinden sich alle für den Betrieb der heimischen Telekommunikationsnetze erforderlichen Kontroll- und Steuerungssysteme.  

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