Der Kalibrationsflug am Red Bull Air Race in Budapest 2018 © A. Wachlowski
Das erste Red Bull Air Race Flugzeug saust an uns vorbei und hinterläßt eine lange weiße Spur, die nicht höher als 30m über der Donau auch gegen die Morgensonne gut auszumachen ist. Ich denke spontan an meine ersten Rundflüge in der Cessna über Rax und Schneeberg. Nein, das ist eine andere Kategorie, hier brabbelt kein kleiner Lycoming Vierzylinder, das ist eine ganz andere Liga. „Sechszylinder Lycoming?“ frage ich vorsichtig. Der Rennleiter nickt: “ Lycoming Thunderbolt, 300PS“. Die Maschinen kommen mit dieser Motorisierung auf über 200 Knots, also auf rund 400km/h. Und noch etwas fällt mir auf: Die Flügel sind geradlinig, wie man sie aus dem Kunstflug kennt. „Das Profil ist symmetrisch, das Material Carbonfaser. Mit einem Wort: Das sind reinrassige Rennmaschinen!“ meint der Rennleiter.
Auf dem Dach der Rennleitung bewegt sich eine kleine Antenne mit dem Flugzeug mit. Hier werden die wichtigen Telemetriedaten aus dem Cockpit übertragen. Mir wird klar: Das hier ist eine ganz neue Kategorie des Fliegens: Eine perfekte Symbiose aus High-Tech und fliegerischer Extremleistung. Hier arbeiten Techniker, Flugzeugingenieure, Trainer, Piloten zusammen im Team.
Am Ende des Parcours stößt der Kalibrationsflieger in den Himmel und setzt zu einem Looping an. „Die Beschleunigung beträgt bis zu 10G“, meint der Rennleiter, „um das auszuhalten, muss man schon fit sein“. 10G, dachte ich mir, was für unglaubliche Kräfte zerren da an Armen, Beinen und am Kopf. Wie soll man da den Steuerknüppel ruhig und präzise halten?