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Die 10 größten Ernährungstrends der Zukunft

Unsere Ernährung befindet sich definitiv im Wandel. Was sind die größten Trends und Veränderungen, auf die wir uns in Zukunft bis 2030 einstellen sollten? Und wie wird die wachsende Weltbevölkerung satt werden? Hier die 10 großen Trends mit möglichen Antworten.

1. Die Ideologisierung des Essens

Der Anblick der appetitlich drapierten Speisen sorgt für Wohlbefinden, und schon wird das Smartphone gezückt und ein Foto zum Teilen auf Instagram oder anderen Kanälen gemacht.

Wir alle kennen dieses Bild: wir gehen in ein nettes Restaurant und der schön angerichtete Teller wird serviert. Der Anblick der appetitlich drapierten Speisen sorgt für Wohlbefinden, und schon wird das Smartphone gezückt und ein Foto zum Teilen auf Instagram oder anderen Kanälen gemacht. Es scheint, dass das Thema Ernährung und Kochen immer wichtiger in unserem Leben wird, ein Thema, mit dem sich die meisten von uns sehr viel beschäftigen und das wir teilen wollen. Tausende von Food-Bloggern können von diesem Content recht gut leben.

2. Der Wunsch nach Schonung von Ressourcen

Viele Österreicher sind an einer ressourcenschonenden Ernährung in einer werteorientierten Gesellschaft extrem interessiert und verstehen gemeinschaftliches Essen als Erlebnis in einer Gesellschaft, die ansonsten immer weniger Struktur bietet. Unsere Ernährung wird künftig stark von ethischen Aspekten beeinflusst sein. Essen gewinnt in einer hochtechnisierten Welt immer mehr an Bedeutung, denn die Gemeinschaft und das gemeinschaftliche Erleben und Genießen wird künftig immer wichtiger werden.

3. Alles nur im Kopf

Ich liebe es, Garnelen, Hummer und Weinbergschnecken zu verzehren. Das ist dem geschuldet, dass ich durch mein Elternhaus mit diesen Köstlichkeiten aufgewachsen bin. Also eindeutig eine Frage der Konditionierung. Zugegeben, wenn ich jetzt einen Teller mit gerösteten Heuschrecken vor mir stehen habe, ist die Überwindung des Verzehrs erstmals unendlich viel größer. Aber hat das nicht auch ganz einfach damit zu tun, dass ich es nicht von klein auf gewohnt bin? “Das ist alles nur im Kopf”, will der Verkäufer von Speiseinsekten, Christoph Thomann, Gründer von Zirp Insects Vorurteile nehmen. Vor vier Jahren begann der Wiener über das Thema nachzudenken, seither vertreibt er die nussig-knusprig schmeckenden Mehlwürmer, Heuschrecken sowie Heimchen (Grillen) und arbeitet mit seinem Team daran, Speiseinsekten bekannter zu machen und Leute aufzuklären. Die Kreationen wie Mehlwürmer-Pesto auf Weißbrot, Bienen-Drohnen-Suppe, Heimchen-Gemüse-Rösti oder Buffalo-Karamell-Schmarrn mit Birnen klingen doch interessant.

4. Insekten als Proteinlieferant

In Zukunft wird die Vorstellung von Algen und Insekten als Teil der Ernährung nichts außergewöhnliches sein.

Auch wenn die Vorstellung von Algen und Insekten als fester Bestandteil unserer Ernährung aufgrund von kulturellen Vorbehalten bisher kaum vorstellbar scheint, werden wir uns in Zukunft damit anfreunden. In manchen Regionen Afrikas und Asiens werden diese Lebensmittel wegen des hohen Gehalts an Protein gerne gegessen. Bis 2030 wird es sicher möglich sein, diese Produkte in einer Darreichungsform zu haben, die an bekannte Speisen und nicht an Insekten erinnert, also eventuell in Form eines Burgers oder einer Bratwurst. Und dann werden wir uns daran gewöhnen und es vielleicht auch als sehr schmackhaft empfinden.

5. Innovative Algen-Gewinnung in Österreich

Das österreichische Unternehmen ecoduna ist ansässig in Bruck an der Leitha und hat ein biotechnisches Produktionsverfahren für Mikroalgen erfunden, zur Reife geführt und patentiert. Die hängenden Gärten von ecoduna vereinen die Oberflächenvergrößerung eines Baumes und die Multiplikation der photoaktiven Schicht durch aufrecht stehende Module. Die vertikale Anordnung in der 2018 eröffneten Photobioreaktor-Anlage ermöglicht die Gewinnung von Mikroalgen. Der weltweite Technologieführer hat sich spezialisiert, den größten Hektarertrag nachhaltig, ressourcenschonend, effizient und absolut rückstandsfrei zu erzielen unter weitestgehender Schonung der Ressourcen und Umwelt. Algen eignen sich hervorragend für eine Vielzahl von Gerichten: Algensalat passt hervorragend zu Tofu- und Fischgerichten, hier ein schmackhaftes und einfaches Rezept für eine vegane Guacamole.

6. Hut und Stiel & Aquaponic: Start Ups aus Wien

Einen völlig anderen Zugang wählten Manuel Bornbaum & Florian Hofer, die den landwirtschaftlichen Betrieb Hut und Stiel führen. Die Idee ist bestechend: Die Landwirte machen aus Kaffeesatz Speise- bzw. Austernpilze. Ihr Geschäftsmodell ist einfach: Wien wächst, genauso wie das steigende Bewusstsein für Umwelt und Gesundheit. Für Lebensmittel heißt das unter anderem, sie dort zu produzieren wo sie gebraucht werden. Für die Zucht ihrer Austernpilze im Keller nutzen Bornbaum & Hofer, was bereits vorhanden ist: Kaffeesatz, der im Müll landen würde. Eine weitere gute Idee hat sich Stefan Bauer in Wien 22 einfallen lassen: Blün, die erste kommerzielle Aquaponikanlage Wiens vereint die nachhaltige Technologie, Fischzucht und Gemüsebau in einem geschlossenem Kreislauf zu erwirtschaften. Das Stichwort ist Aquaponic, in einem Aquaponicsystem gedeihen Gemüse und Fisch gemeinsam in einem natürlichen Kreislaufsystem, ganz so wie es uns die Natur vormacht.

7. Kochen als gemeinschaftliches Erlebnis

Eine Zukunftsstudie aus Deutschland zeigt, dass die Küchen in den Wohnungen der Menschen, speziell in Ein-Personen-Haushalten, tendenziell immer kleiner werden. Der Wohnraum in Metropolen wird immer knapper und teurer. Der Trend zum winzigen Tiny House ist ungebrochen und zeigt auch diese Entwicklung. Die Lösung ist einfach: Die Befürworter des gemeinschaftlichen Essens glauben, dass die Menschen 2030 große und gut ausgestattete Küchen in der Nähe anmieten werden, um gemeinsam zu kochen und zu essen. Die aktuelle Präsenz von eben solchen Koch- und Grill-Events erfreut sich immer größerer Beliebtheit und zeichnet sich als Trend der Zukunft ab.

8. Leistungsdruck fördert Selbstoptimierung

2030 wird es Menschen geben, die durch ihre Ernährung und entsprechende Produkte versuchen werden, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern.

Die Sorge davor, in einer (späten) Lebensphase zu vereinsamen, schlummert in den meisten von uns. Dazu empfinden viele Menschen den Gedanken an die Entwicklung zu einer rein auf Leistung fokussierten Gesellschaft als eher unangenehm. Dabei kann die Ernährung zur Selbstoptimierung durchaus auch als beängstigend empfunden werden. 2030 wird es Menschen geben, die durch ihre Ernährung und entsprechende Produkte versuchen werden, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Es wird Produkte wie Brain Food oder eine Detox-Pille geben, außerdem sind wir aufgrund des medizinischen Fortschritts bestens informiert über unsere persönlichen Krankheitsrisiken. Technische Hilfsmittel wie Apps und Gesundheitsarmbänder, werden uns dabei unterstützen, die eigene Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu kontrollieren.

9. 2030 ist das Essen personalisiert

Der allgemeine Trend zur Personalisierung wird sich 2030 allgemein verstärken. In Zukunft wird es ein großes Angebot an Ernährungsprodukten geben, die individuell auf das persönliche Gesundheitsprofil zugeschnitten sind. Der vermehrte Einsatz von Apps und bessere Vernetzung werden die Kombination der Auswahl unserer  Ernährung möglich machen. So könnte ein Restaurant im Vorfeld mein Gesundheitsprofil erhalten und mein personalisiertes gesundes Menü zubereiten, natürlich vorausgesetzt, dass ich diese Daten zur Verfügung stellen möchte. Aber das ist überhaupt ein eigenes Thema, denn will man als gläserner Esser durchschaubar sein?

10. Gekauft wird Online

Fest steht, dass die Grundversorgung mit Lebensmitteln zum größten Teil online erfolgen wird. Manche schließen sich auch zu Food-Communities zusammen und kaufen gemeinsam in großen Mengen zu kleineren Preisen. Der Einzelhandel wird ein Ort sein, wo sich die Menschen inspirieren und beraten lassen. Das ist persönlich meine Lieblings-Zukunftsvision, denn Einkaufen im Supermarkt zählt definitiv nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber das Kochen und Genießen der Speisen, die mir gut tun, sehr wohl. Und auch das Fotografieren von schön drapierten Speisen.

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