Alexa ist die digitale Assistentin im Haushalt aus dem Hause Amazon.
„Alexa, wir brauchen Geschirrspülmittel!“ Oder: „Alexa, spiel endlich Musik!“ Unweigerlich zuckt meine Partnerin zusammen, wenn ich durch die Wohnung brülle, damit mir das Gerät meine Wünsche erfüllt. Alexa ist kein Mensch, sondern eine digitale Assistentin und wurde vor wenigen Monaten von Amazon auf den Markt gebracht.
Sie kennt keine Gefühle, man kann also schon mal etwas ungehaltener rufen. Sie beschwert sich eigentlich nie. Geduldig nimmt sie meine Befehle in Empfang und führt diese aus. Irgendwie befremdlich, denke ich mir im ersten Moment, dennoch finde ich nach kurzer Zeit gefallen daran.
Alexa stand bis vor kurzem im Wohnzimmer, schließlich spielt das einem Eishockey-Puck ähnelnde Ding auch Musik mit einem richtig guten Klang. Meine Freundin aber befand das über kurz oder lang als keine so gute Idee.
Immerhin ist Alexa ja auch mit meinem Konto beim Online-Einkaufsriesen verbunden und ich kann problemlos und ohne Wenn und Aber bestellen. Skeptisch war meine Partnerin auch, dass Alexa bei all unseren Gesprächen mithören kann. Und wer will schon, dass unsere persönlichen Gespräche oder Streitereien öffentlich werden. Die sollen in unseren eigenen vier Wänden bleiben und nicht nach außen getragen werden. Es reicht ja schließlich, dass unsere privaten Themen von den Freundinnen meiner Partnerin in die Welt getragen werden. Gut, ich gebe klein bei, bei Diskussionen mit meiner Liebsten ziehe ich ohnehin meistens den Kürzeren. Also haben wir Alexa in die Abstellkammer verbannt.
Und bei genauerem Überlegen, muss ich ihr dann doch Recht geben. Immerhin haben TV-Geräte mit integrierten Kameras schon ihre Besitzer gefilmt und die Aufnahmen ins Internet gesendet. Immer wieder wird auch davon berichtet, dass Hacker ganze Websites lahmlegen, indem sie sich über vernetzte Haushaltsgeräte Zugang erschlichen. Die Vernunft sagt mir zwar, ich solle nicht zu viel an Alexa weitergeben, aber die Neugier ist einfach zu groß, um Alexa nicht zu testen.