Placeholder

@home

Einbruchsstatistik: Ist mein Zuhause sicher?

  • Vorheriger
  • Artikel
Placeholder

@home

Warum wir Hörbücher lieben

  • Nächster
  • Artikel

Lesedauer

3 Minuten

@home

Tiny House ganz groß

Immer mehr Menschen suchen Auswege aus unserer Überflussgesellschaft und finden diese im sogenannten Tiny House. Die Gründe, seinen Wohnraum auf das Wesentliche einzuschränken, können vielfältig sein: Für die einen stehen finanzielle Freiheit und Freizeit im Vordergrund, für andere sind Mobilität und der ökologische Gedanke ausschlaggebend. Für viele wird das Tiny House erst dann vollkommen, wenn es zusätzlich mit Smart Home aufgepeppt wird. Hier alle Infos zum Downsizing Trend aus Übersee.

Zu viert in einer Kabine

Wer einmal eine Reise mit einem Kreuzfahrtschiff unternommen hat und zu Viert in einer Kabine untergebracht war, weiß es: hier zählt jeder Quadratzentimeter, alle Möbeln müssen extrem platzsparend und am besten multifunktionell genutzt werden können. Das Umziehen zum abendlichen Gala-Diner kann ausschließlich im Schichtbetrieb erfolgen, damit man sich nicht gegenseitig auf die Füße steigt und dem Nächsten die Kastentür ins Gesicht knallt. Da könnten sich manche Planer der großen Reedereien durchaus etwas bei den Planern von Tiny Houses abschauen: mit dem Downsizing Trend aus Amerika schießen immer mehr kleine Häuschen wie die Schwammerl aus dem Boden.

Tiny House ist Instagram Star

Natürlich ist perfekte Planung angesagt. Hier gilt als oberstes Credo, auf knappem Raum alles Wesentliche unterzubringen, ohne auf ein großzügiges Wohngefühl verzichten zu müssen. Schließlich sollte Minimalismus kein Ausdruck ungewollten Verzichts sein. Die Bewohner der Tiny Houses sind überzeugt: Gezielte Reduktion kann einen großen Gewinn an Lebensqualität bedeuten, multifunktionelle Möbel sind hier die Instagram Stars. Immerhin hat der #tinyhouses über 730.000 Beiträge auf Instagram‚ #tinyhomes weitere 282.000 Beiträge.

37,5% leben allein in Österreich

© Amina Steiner

Dass es auch angenehm sein kann, sich auf wenige Quadratmeter schön einzurichten und allein zu leben, zeigen Zahlen der Statistik Austria. Der Trend zu den Einpersonenhaushalten steigt an: 2018 wohnen bereits 37,5 % in Österreich allein. Generell liegt die durchschnittliche Haushaltgröße österreichweit bei 2,22 Personen. Dabei wurden im ersten Quartal 2018 durchschnittlich 7,78 EUR pro Quadratmeter Wohnnutzfläche aufgewendet. Das ist vielen zu teuer, daher die Suche nach der kleinen, feinen Alternative, die im besten Fall auch mobil ist. Denn viele Häuser lassen sich wie Schneckenhäuser transportieren und woanders aufstellen. Ganz nach dem Motto: Wer kleiner wohnt, spart Bau- und Betriebskosten und gewinnt an Lebensqualität.

Konzeption aus Österreich: Wohnwagon

Das Wiener Unternehmen Wohnwagon widmet sich genau diesen Bedürfnissen. Die mobilen Wohnhütten bieten Platz für bis 33 Quadratmeter und sogar Autarkiesysteme. Die fahrbaren Häuschen können zwar an Strom- und Wasser angeschlossen werden, sollen aber auch autonom für sich bestehen. Regenwasser wird gesammelt, Solarsysteme sorgen für Strom und heizen das Warmwasser auf. Je nach Konzept, Größe und Eigenleistung kostet das autarke Eigenheim bis zu 150.000 Euro.

Die multifunktionelle Einrichtung

Oberstes Credo ist es, die Einrichtung auf ein Minimum zu reduzieren. Damit die Funktionalität nicht auf der Strecke bleibt, sind multifunktionelle Kombimöbel für schmale Räume ideal. Zum Beispiel ein Regal mit ausklappbarem Arbeitsplatz oder ein Sofa mit integrierter Ablagefläche. Diese multifunktionalen Möbel sind praktisch und sparen wertvollen Platz. Integrierte Schubladen und versteckte Ablagemöglichkeiten erweitern außerdem den Stauraum und sorgen für ein stimmiges Gesamtbild. Denn zu viel Unordnung lässt schmale Räume unruhig und damit ungemütlich erscheinen. Die Integration von Smart Home Features wertet das Tiny Home natürlich auf.

Sozial gedacht: Das Liberty.Home

Start Upper und Absolvent der FH Campus Wien Markus Hörmanseder nennt sein Startup Liberty.Home ein Social-Business. Ziel seines innovativen Weges ist es, obdachlosen Menschen ein Zuhause zu bieten, weil ein Zuhause auch Freiheit bedeuten kann. Um das perfekte Liberty.Home mit 6,4 Quadratmeter zu konzipieren, wurde eine Arbeitsgruppe bestehend aus Architekten, Sozialarbeitern und Obdachlosen eingesetzt. Der Richtpreis einer solchen Micro-Wohneinheit beträgt 25.000 Euro, das Projekt soll nächstes Jahr realisiert werden.

Wohnraumwunder

Das Öko Startup Green Up hat sich mit dem NimmE Tiny House ebenfalls Gedanken zu alternativen Wohnlösungen gemacht. Der Prototyp des NimmE Tiny House war im Mai im Salon Jardin unter dem Projekt Startup im Park zu besichtigen. Einen netten 3D Rundgang im Häuschen gibt es auch schon. Das Motto des Kleinhauses auf Rädern lautet Öko, Lifystyle und Freiheit. So schätzt man, dass das Produkt Natur-Freunde, aktive Menschen, die offen für etwas Neues sind, Familien, Studenten, Senioren, Jäger, Winzer und Pferdehalter interessiere. Prinzipiell werden auch traditionelle Kunden in Österreich angesprochen, etwa Personen, die mehr Wohnraum im Garten haben möchten. Die Nutzung für Camper, Hotels, Thermen, Golfclubs, Grundstückbesitzer für Vermietung oder als Nutzung für Büros und Schauräume liegt dabei auf der Hand.

Alle Fotos: Wohnwagon
Artikelübersicht