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Die Innovationen des Imperiums

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Digitale Zukunft

Smartwatch erleichtert Blinden das Leben

 
Uhr

VIDEO: Die Smart Watch für Blinde.

Nur ein Prozent aller Bücher werden in Braille Schrift übersetzt. Das hat auch damit zu tun, dass für die Darstellung von Texten in Braille Schrift sehr viel mehr Volumen sprich Buchseiten benötigt werden als bei gedruckten Buchseiten. Um hier eine sinnvolle Alternative anzubieten, entwickelte Dot Inc eine Smartwatch, die zwar mit einem Preis von 300,- US Dollar nicht gerade günstig ist, aber doch eine interessante Alternative bietet.

Er war ein großer Erfinder: Louis Braille, Vertreter des Biedermeier, ein Mann mit kurzem, braungelocktem Haaren entwicklete die Braille Schrift. Auch über 200 Jahre nach seiner Geburt ist Louis Braille den Menschen noch ein Begriff. Mit dem Braille-System, das er schon in jungen Jahren entwickelte, erschuf der Franzose nicht nur ein sinnvolles und erlernbares Code-System, sondern auch eine wichtige Grundlage zur Alphabetisierung.

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Unterstützung für blinde und sehbehinderte Menschen.

Auch heute hat das System nicht an Relevanz verloren: als wichtige Basis für Informationsvermittlung und Mitteilung, das noch immer unterrichtet wird und weltweit einen bedeutenden Stand innehat – selbst, wenn wir uns im digitalen Zeitalter befinden.

Die Europäische Blindenunion verweist auf unterschiedliche Projekte, die zur Promotion von Braille beitragen. So wird seit 2016 an der Forschung zu Braille als Werkzeug der Literarisierung und der dabei auftretenden Hürden wie technischer, finanzieller und psychologischer Art gearbeitet, die Beschriftung von Medikamenten in Braille-Schrift beobachtet und der jährliche Schreib-Wettbewerb Onkyo World Braille Essay Contest ausgeschrieben.

 

Neue digitale Technik für blinde und sehbehinderte Menschen

 

Ob Chips gegen Retinitis pigmentosa, Apps zum Wandern oder Knochenleitkopfhörer, die Palette an Neuerungen und Weiterentwicklungen von Hilfsmitteln ist groß. Dabei ist das Retina-Chip eines der spektakulärsten Hilfsmittel, das für Blinde und Sehbehinderte entwickelt worden ist. Heute können Blinde und Sehbehinderte sich auch in ungewohnter Umgebung sicher orientieren, im Internet surfen, eine gedruckte Zeitung lesen, Farben und Gesichter erkennen und manchmal sogar einen Teil ihrer verlorenen Sehkraft zurückgewinnen. Oder wie der erste staatlich anerkannte Cyborg Neil Harbisson mit einer im Kopf implantierten Antenne Farben hören. Medizinischer Fortschritt und neue Technik machen es möglich.

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Unterstützung für blinde Menschen entwickelt sich weiter.

Als das Smartphone ab 2007 die klassischen Handys vom Markt verdrängte, war das für viele Blinde und Sehbehinderte zunächst ein Problem. Denn auf dem glatten Smartphone-Bildschirm fehlten die Tasten und damit jede Orientierung für die Finger. Doch schnell zeigte sich, dass die Vorteile der unzähligen Apps aller Smartphone-Betriebssysteme den kleinen Nachteil in der Bedienung bei weitem überwiegen. Dabei kann eine neuartige Smartwatch vielen Blinden das digitale Leben erleichtern. Das ist so simpel, dass man sich fragt, warum bisher niemand darauf gekommen ist. Eine Smartwatch, die digitale Inhalte mechanisch in Braille-Schrift umwandelt, und blinden Menschen ermöglicht, zum Beispiel Textnachrichten zu lesen. Die Uhr, die für Sehende eher unspektakulär erscheint, aber eine große Hilfe im digitalen Leben für Blinde sein kann, wurde von Dot, einem jungen Unternehmen aus Südkorea entwickelt. Anstatt eines Displays sind hier in Reihen Punkte angeordnet. Daher rührt auch der Name dots. Diese dots bewegen sich nach oben oder unten und das Muster kann von Blinden als Text ertastet werden.

 

Tablet mit Braille Schrift - Innovation aus Österreich

 

Das Startup Blitlab aus Wien hat in enger Zusammenarbeit mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs ein neuartiges Tablet entwickelt. Statt eines Bildschirms hat das Blitlab kleine, physikalische Bläschen zur Textvisualisierung. Die Bläschen „poppen“ auf der Oberfläche des Geräts wie kleine Knöpfe auf, drücken sich nach oben und bilden so die Braille-Schrift, die ein Blinder ertasten kann. Doch mit dem Tablet sollen nicht nur Inhalte gelesen, sondern auch selbst Text produziert werden können. Und wird ein USB Stick, eine Memory Karte oder ähnliches reingesteckt, sollen die Inhalte automatisch in Braille ausgespuckt werden. Die Entwickler arbeiten außerdem noch an einem GPS System, das blinde User an jeden erdenklichen Ort navigieren soll. Aktuell gibt es einen Prototypen und das Crowdfunding auf Indiegogo war erfolgreich.

Weitere Infos:
http://www.blindenverband.at/

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