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KI definiert „smart“ neu

Künstliche Intelligenz (KI) hält immer stärker Einzug in die Smartphones.

Künstliche Intelligenz macht unser Smartphone jetzt erst richtig smart. Wie KI das Smartphone revolutioniert.


Wir nennen unsere Handys seit zehn Jahren Smartphones. In dieser Zeit haben sie sich vom Mobiltelefon zum digitalen Allrounder entwickelt. Ihrem Namen wirklich gerecht werden sie aber erst jetzt. Denn: Künstliche Intelligenz (KI) hält immer stärker Einzug in die Smartphones. "Die KI-Systeme werden dort den stärksten Einfluss haben, wo es der Mensch nicht merkt", meint Sepp Hochreiter. Er muss es wissen: Hochreiter ist KI-Pionier und Leiter des Instituts für Machine Learning der Johannes Kepler Universität in Linz. Im Gespräch mit der Austria Presse Agentur sagt er: "Am Handy sind viele Apps mit KI hinterlegt – etwa zur Mustererkennung. Es wird mehr und mehr Einzug halten, dass die App im Hintergrund irgendwelche Daten analysiert."

Echte Differenzierung durch KI

Das Wettrüsten um Hardware-Verbesserungen findet aktuell bereits auf sehr hohem Niveau statt. Das neue iPhone sowie die Spitzenmodelle von Huawei, Samsung & Co. sind da sicher die Vorreiter. Eine höhere Auflösung der Kamera oder ein schneller getakteter Chip ist in der Alltagsnutzung immer weniger relevant und bemerkbar. KI hingegen kann in Zukunft wieder eine echte Differenzierung schaffen. Immer mehr wünschen sich laut Umfrage von Bitkom (dem Digitalverband Deutschlands) den Einsatz von KI in fast allen Lebensbereichen.

Proaktives Smartphone

Das Smartphone war bisher reaktiv. Doch dank künstlicher Intelligenz hat es jetzt das Potenzial, proaktiv zu werden. Hersteller LG hat KI in vier aufeinander aufbauende Level strukturiert.

  1. KI-Level

Die erste Stufe ist das "Effizienz-Level". Dabei werden spezifische Geräte- und Systemfunktionen automatisiert. Vier Beispiele dafür, wie KI auf diesem Level in Smartphones bereits eingesetzt wird:

  • Bekannt ist KI bei der Gesichtserkennung zum Entsperren des Geräts. Der KI sollte dabei egal sein, ob der Betreffende eine neue Frisur hat oder gerade einen Bart, eine neue Brille oder eine Kappe trägt.
  • Die KI reguliert je nach Beanspruchung die optimale Prozessorgeschwindigkeit und minimiert so den Energieverbrauch, was die Akkulaufzeit verlängert.
  • Eine der beliebtesten Funktionen auf dem Smartphone ist das Fotografieren. Nur ein geringer Anteil nutzt jedoch die Vielzahl an Kamera-Einstellungen auch wirklich. Sämtliche Parameter (wie Farbe, Kontrast, Helligkeit und Belichtung) werden von der KI in Echtzeit optimiert. Bei Porträts beispielsweise wird die Hintergrundunschärfe (Bokeh-Effekt) verstärkt. Bei wenig Licht rechnet KI die Verwacklung aus dem Bild.
  • Sprachsteuerung, KI-basierte Übersetzung, Textvervollständigung – NLP (Natural Language Processing), die maschinelle Verarbeitung natürlicher Sprache und ein Teilbereich der KI, kommt hier zum Einsatz.

Mehr Personalisierung

Die lernende Maschine soll jedoch zunehmend verstehen können, wie der Nutzer das Smartphone einsetzt – und dessen Wünsche bereits antizipieren. "In den nächsten drei bis fünf Jahren wird auf der Basis von KI und 5G [https://www.a1.net/5g-tarife-angebote/] eine neue Generation von mobilen Geräten entstehen, die das Wort 'smart' neu definiert", so Werner Ballhaus. Er ist Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC .[https://www.pwc.de/de/technologie-medien-und-telekommunikation/wie-kuenstliche-intelligenz-das-smartphone-smarter-macht.html].

  1. KI-Level

Personalisierung ist das zweite KI-Level, das sich auf das Erlernen von Mustern konzentriert. Es ermöglicht den Smartphones, genaue und umfangreiche Profile des Benutzers zu erstellen. So kann das System automatisch relevante Angebote zur Verfügung stellen. Der User muss nicht erst bestimmte Apps öffnen oder Inhalte suchen. Anhand des Verhaltens ist die KI in der Lage, diese automatisch zur Verfügung zu stellen. Angenommen, Verkaufsmitarbeiter Mustermann erhält von einem Kunden per WhatsApp eine Einladung zu einem Arbeitsessen. Die KI weiß anhand einiger Parameter (z.B. Zahl der Nachrichten, dass Herr Mustermann schnell auf Nachrichten dieses Kunden reagiert), dass der Kunde für den Vertriebsmitarbeiter eine hohe Priorität hat. Also stellt sie Herrn Mustermann automatisch den Kalender, Routenplaner und andere Dienste zur Verfügung, die von ihm in ähnlichen Situationen auch bisher stets verwendet wurden.

  1. KI-Level

KI auf dem Level drei kann auch die Ursache für bestimmte Muster identifizieren (Kausalitätslernen).

  1. KI-Level

Und bei Level vier ist die KI bereits im Bereich des experimentellen Lernens. Dann werden KI-fähige Systeme in der Lage sein, neue Fähigkeiten zu entwickeln und sich stetig zu verbessern.

Das klingt nach Zukunftsmusik? Richtig! Das hat Hersteller LG auch eingestanden.

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