VIDEO: Michael Jackson's 14 Minuten Kurzfilm 'Thriller' revolutionierte die Musikvideo-Branche nachhaltig.
Was fällt Ihnen als erstes zu Michael Jackson ein? King of Pop, die weißen Socken, sein Äffchen Bubbles, Thriller, die Anklage und der Prozess wegen Kindesmissbrauchs, der Moonwalk, die Gesichts-Operationen...
Die Geschichte Michael Jacksons ist außerordentlich, märchenhaft und schrecklich zugleich. Sie könnte spielerisch mehrere Bände füllen. Jeder hat seinen eigenen Michael Jackson in Erinnerung. Das unvergleichliche Leben des King of Pop lässt das zu.
Jackson hatte viele Gesichter. Das soll keine billige Anspielung auf die zahlreichen chirurgischen Eingriffe an seinem Antlitz sein. Der Kinderstar, der von seinem Vater zum Erfolg geprügelt wurde. Das musikalische Genie, das den Pop neu erfand und mehr Alben als sonst wer verkaufte. Das geht hinauf bis zum von ihm selbst stilisierten Retter der Welt und hinunter bis zu den Missbrauchsvorwürfen.
Wo Genie - da wohl auch Wahnsinn. Auf keinen scheint das besser zu passen, als auf Michael Jackson. Der Mensch, der in seiner eigenen Welt lebte - und sie auch mit Neverland inklusive Privatzoo, Riesenrad, Karussell und Eisenbahn erschuf. Immerwährende Kindheit, die Jackson in seinem wirklichen Leben jedoch nie hatte. Der wie Peter Pan scheinbar nicht erwachsen werden wollte. Angeblich schlief der Musiker in einem Sauerstoffzelt, um den Alterungsvorgang zu bremsen. Whacko Jacko. Verrückter Jacko eben. Das Internet ist voll von Artikeln über seine Exzentrik – wobei deren Wahrheitsgehalt der Beiträge nicht immer klar ist. Ein kleines Beispiel aus der Bild-Zeitung gefällig? „Michael Jackson versteckte seine Telefonnummer im Strichcode der Thriller-LP".
Als Musiker, Sänger und Entertainer war Jackson ein Perfektionist. In seinen Shows passierte kein Move, kein Abknicken des Handgelenks einfach so. Seine große Kunst war, dass es bei ihm leicht und lässig wirkte: Ein geborener Tänzer, feingliedrig und graziös. Der Konzertfilm This is it gibt Einblick in die präzisen Inszenierungen des Meisters. „Er war natürlich perfekt, die Musiker waren perfekt, und die technischen Tricks waren perfekt", so die Konzert-Kritik der Oberösterreichischen Nachrichten nach dem Jackson-Auftritt in Linz im Jahr 1988. Jedoch: „Es entstand nie der Eindruck, dass da Star und Fans gemeinsam etwas erleben". Kurzum: eine sterile Show. Fan-Nähe war nie die Stärke von Michael Jackson.