Placeholder

Unterhaltung

Exkursion nach Azeroth – 14 Jahre WoW

  • Vorheriger
  • Artikel
Placeholder

Unterhaltung

Die 5 größten TV-Serien-Neurotiker

  • Nächster
  • Artikel

Lesedauer

4 Minuten

Unterhaltung

Welcher Michael Jackson in Erinnerung blieb

 

VIDEO: Michael Jackson's 14 Minuten Kurzfilm 'Thriller' revolutionierte die Musikvideo-Branche nachhaltig.

Vom Kinderstar zum Retter der Musikindustrie bis zum tiefen Fall vor Gericht wegen Missbrauchsvorwürfen. Zum 60. Geburtstag der Versuch einer Annäherung an die musikalische Lichtgestalt Michael Jackson, die auch viele Schatten warf.

Was fällt Ihnen als erstes zu Michael Jackson ein? King of Pop, die weißen Socken, sein Äffchen Bubbles, Thriller, die Anklage und der Prozess wegen Kindesmissbrauchs, der Moonwalk, die Gesichts-Operationen...

Die Geschichte Michael Jacksons ist außerordentlich, märchenhaft und schrecklich zugleich. Sie könnte spielerisch mehrere Bände füllen. Jeder hat seinen eigenen Michael Jackson in Erinnerung. Das unvergleichliche Leben des King of Pop lässt das zu.

Jackson hatte viele Gesichter. Das soll keine billige Anspielung auf die zahlreichen chirurgischen Eingriffe an seinem Antlitz sein. Der Kinderstar, der von seinem Vater zum Erfolg geprügelt wurde. Das musikalische Genie, das den Pop neu erfand und mehr Alben als sonst wer verkaufte. Das geht hinauf bis zum von ihm selbst stilisierten Retter der Welt und hinunter bis zu den Missbrauchsvorwürfen.

Wo Genie - da wohl auch Wahnsinn. Auf keinen scheint das besser zu passen, als auf Michael Jackson. Der Mensch, der in seiner eigenen Welt lebte - und sie auch mit Neverland inklusive Privatzoo, Riesenrad, Karussell und Eisenbahn erschuf. Immerwährende Kindheit, die Jackson in seinem wirklichen Leben jedoch nie hatte. Der wie Peter Pan scheinbar nicht erwachsen werden wollte. Angeblich schlief der Musiker in einem Sauerstoffzelt, um den Alterungsvorgang zu bremsen. Whacko Jacko. Verrückter Jacko eben. Das Internet ist voll von Artikeln über seine Exzentrik – wobei deren Wahrheitsgehalt der Beiträge nicht immer klar ist. Ein kleines Beispiel aus der Bild-Zeitung gefällig? „Michael Jackson versteckte seine Telefonnummer im Strichcode der Thriller-LP".

Als Musiker, Sänger und Entertainer war Jackson ein Perfektionist. In seinen Shows passierte kein Move, kein Abknicken des Handgelenks einfach so. Seine große Kunst war, dass es bei ihm leicht und lässig wirkte: Ein geborener Tänzer, feingliedrig und graziös.  Der Konzertfilm This is it gibt Einblick in die präzisen Inszenierungen des Meisters. „Er war natürlich perfekt, die Musiker waren perfekt, und die technischen Tricks waren perfekt", so die Konzert-Kritik der Oberösterreichischen Nachrichten nach dem Jackson-Auftritt in Linz im Jahr 1988. Jedoch: „Es entstand nie der Eindruck, dass da Star und Fans gemeinsam etwas erleben". Kurzum: eine sterile Show. Fan-Nähe war nie die Stärke von Michael Jackson.

Bei seinen Konzerten gab Michael Jackson immer 150%. © imago/LFI

Der Held der MTV-Generation

Trotzdem war er der Held der MTV-Generation:  dank seines unverwechselbaren Sounds, seines Glitzerhandschuhs, vor allen seiner innovativen Videos. Das Format Musikvideo erhob er mit dem 14-minütigen Clip zu Thriller zu einer neuen Kunstform. Jackson nahm das Beste aus Soul, Disco, Rock, Rhythm & Blues und schuf etwas Neues. Er begründete mit einem enormen Einsatz von Tänzern, Musikern und Technik eine neue Ära der Konzert-Tourneen. Zirkusuniformen, ein einzelner weißer Handschuh, Goldkostüme und vieles mehr.  Michael Jackson brachte einen nie dagewesenen Stil auf die Bühne und faszinierte damit eine ganze Fan-Generation. Das Time-Magazin bezeichnete ihn als „Ein-Mann-Rettungstrupp für die Musikindustrie“. Er war der erste dunkelhäutige  Superstar im Geschäft, der alle Schichten, alle Ethnien begeisterte.  Seinen Moonwalk tanzten die Kinder rund um den Globus. Und sie tun es nach wie vor.

Die letzte Pressekonferenz vor dem Tod von Michael Jackson Ende Juni 2009. © imago/UPI Photo

45 Megastars für ein Lied

Zumindest in den Achtzigern war Jackson der unumstrittene König des Pop. Mit ihm arbeiteten (fast) alle Show-Größen zusammen. In seinen Musikvideos hatten zahlreiche Stars Gastauftritte. Größen wie Martin Scorsese führten Regie. Das gipfelte im Clip zu Liberian Girl. Die Liste der dort Mitwirkenden liest sich wie das damalige Who-is-Who des Showbiz. Von Steven Spielberg über David Copperfield bis John Travolta. Der Clip hatte zwar so gut wie keine Handlung, aber jeder durfte einmal kurz sein Gesicht zeigen. Mit dem Charity-Hit We Are the World, den er 1985 mit Lionel Richie schrieb, brachte er 45 Megastars zusammen. Die große Ausnahme: Prince. Mit ihm verband Jackson eine Rivalität auf höchstem künstlerischem Niveau.

Jacksons Leben war fantastisch. Und es wurde zunehmend bizarrer. Er wurde mehr und mehr zu seiner eigenen Kunstfigur. So tragisch wie sein Absturz nach der Jahrtausendwende war auch sein Tod. Am 25. Juni 2009 starb die Popikone in Los Angeles an einer akuten Vergiftung mit dem Schlafmittel Propofol. Der King of Pop ist tot, lang lebe die Musik des Königs. Aktuell etwa in der Playlist von A1 Xplore Music.

 

Unsere Top 5 Jackson Songs:

  1. Billie Jean
  2. Smooth Criminal
  3. Beat It
  4. Thriller
  5. Man in the Mirror
Artikelübersicht