
Wer schafft die Arbeit? Während sich die Kinder aufs Lernen konzentrieren, wird parallel zum Homeoffice unendlich viel gekocht - meistens von der Mama und vom Lieferservice.
Kennen Sie das Stück „Nur Kinder, Küche, Kirche“ des italienischen Autors und Schaustellers Dario Fo und seiner Frau Franca Rame ? Die Redewendung, die sich aus dem Stück heraus entwickelte, ist im deutschsprachigen Sprachraum sinngebend für die soziale Stellung der Frau in der Gesellschaft der 70er Jahre. Klar, das dritte K - die Kirche – fällt jetzt eher weg, dafür bestimmte das dritte Quasi-K- „Quarantäne“ unser aller Leben sieben Wochen lang. Und so komme ich mir auch vor: Mitten in einer Tragik-Komödie angekommen, mein Hausfrauen-Leben im Homeoffice in Zeiten von Corona. Dabei bin ich begünstigt: ich arbeite halbtags im homeoffice und kann mir die Zeit gut einteilen, während der Gatte 60-Stunden-Wochen schiebt.
Kochen kochen kochen
Ich gebe zu, es hat ja auch etwas Heimeliges, die unendliche Abfolge der Essenszubereitung für den vier-köpfigen Haushalt, das erzwungene Zusammenhocken der Familie. Jeder muss Abstriche machen. Aber es scheint mir, dass längst überholte Lebensweisen der 70er Jahre derzeit wieder Hochkonjunktur feiern – die Frau zurück zum Herd.
Moodle all day long
Die halbwüchsigen Töchter stehen ganz im Bann von Moodle und - mehr oder weniger - gut funktionierenden Zoom-Konferenzen mit ihrer Klasse. Es ist interessant, wie unterschiedlich die Kinder mit den für sie gänzlich neuen Lernformaten und –plattformen umgehen: Zwischen überraschend schneller Bewältigung der geforderten Arbeitsaufträge hüpfen sie hin und her zwischen schoolfox.de, whatsApp, Skype, Lernplattform, e-Mail. Manchmal kommen sie mir diesbezüglich fitter vor als ihre LehrerInnen. Aber wir bleiben am Ball und werden täglich besser - Digitalisierung sei Dank.