Wutanfälle kann man fotografisch festhalten, muss man aber nicht
Fotografieren, Messenger, Social Media – für viele Alltag
Die meisten Jungeltern von heute – und jene, die es noch werden – erleben digitale Medien als ganz normalen Teil ihres Lebens. Vom ersten Lächeln bis zum ersten Schultag halten sie zahlreiche Meilensteine und Alltagsfreuden in Bildern fest. Familie und Freunde sollen daran teilhaben. Das Mittel der Wahl ist dann oft WhatsApp, Signal, Facebook, Instagram oder andere. In der Literatur kennt man dafür den Begriff „Sharenting“, der sich aus „to share“ (via Soziale Medien teilen) und „parents“ (Eltern) zusammensetzt.
Wie geht es dann aber weiter? Wo landen die digitalen Kopien? Auf den Instagram-Profilseiten, in den Bildergalerien der Nachrichten-Empfänger, bei deren Nachbarin, auf deren Backup, auf deren unverschlüsseltem alten PC… die Verbreitung ist nicht mehr zu stoppen. Ein öffentliches Foto im Internet entsprach früher einem Plakat an einer Bushaltestelle: Alle in der Umgebung kennen es.