Drei Selfies - zwei davon mit Beauty-Filter. Man merkt bei den Bildern rechts und in der Mitte schon recht konkrete Unterschiede zum ungefilterten Foto links: Die Haut wirkt glatter und auf dem mittigen Bild gebräunt. Die Augenfarbe ist verändert, die Nase schmäler bzw. kleiner und die Lippen etwas fülliger. Und das sind nur Filter, die einen leichten Beauty-Effekt haben.
Ich bin ein echter Social Media Junkie. Facebook, Instagram, Snapchat, Tiktok - ich habe sie ALLE. 24/7 im Netz unterwegs- dank schnellem Internet immer und überall natürlich kein Problem. Besonders was Instagram betrifft, würde ich mich als absolute Heavy Userin bezeichnen. So gern und oft ich die Plattform auch nutze - vorrangig für Inspiration und um selbst ab und an Stories und Beiträge zu posten - so schwierig ist es auch manchmal bei all den neuen Trends und Funktionen nicht den Überblick zu verlieren. Denn gefühlt gibt es auf Instagram täglich etwas Neues.
Ein Megatrend (zugegebenermaßen nicht ganz neu) ist Virtual Reality. Das Paradebeispiel dafür sind die verschiedenen Face Filter, die unsere Stories und Selfies auf Instagram und Snapchat, nun, sagen wir mal, auf immer realistischere Art und Weise "optimieren". Doch wie der Name schon andeutet, bewirkt Virtual Reality auch, dass die Grenzen zwischen dem echten und dem virtuellen Leben zusehends verschwimmen. Auch ich selbst verwende hin und wieder Filter, die die Haut im Gesicht glatter machen und das eine oder andere Detail herbei zaubern wie etwa hübsche Blumen oder Schmetterlinge. Selbstoptimierung ist auf Plattformen wie Instagram ein Muss- und die verschiedenen Filter in der Story-Funktion machen es einem natürlich leicht. Doch es gibt bei weitem mehr als nur glatte Haut beim virtuellen Instagram-Beauty-Doc: Mit ein paar mal Tippen am Smartphone kann man sich etwa die Augenfarbe blau, die Nase schmäler, die Wangenknochen höher und die Lippen voller zaubern. Alles angepasst an unser westliches Schönheitsideal natürlich und ganz ohne schmerzhafte Schönheitsoperation.
Gerade junge User eifern dem Instagram-Spiegelbild oft nach
Man merkt schon: Obwohl ich Instagram selbst gerne und intensiv nutze; gewisse Beauty Filter sehe ich dann doch sehr kritisch. Besonders problematisch wird es, wenn sehr junge UserInnen und Personen, die ohnehin schon ein geringes Selbstbewusstsein haben, durch solche Filter einem falschen Ideal nachjagen. Denn ein Ideal ist und bleibt ein Ideal, das niemand von uns je vollkommen erfüllen wird. Speziell dann nicht, wenn die Realität durch Face Filter etwas ausgeschmückt wird. Doch junge UserInnen eifern dem Instagram-Spiegelbild oft auch im echten Leben nach. Eine Studie aus Amerika fand 2019 etwa heraus, dass der Gebrauch von Beauty Filtern das Interesse für Beauty-OPs steigern kann. Weitere Studien belegen den Einfluss von Face Filtern ebenfalls. So kann die häufige Nutzung laut Experten die Entstehung einer Dysmorphophobie begünstigen. Bei dieser psychischen Störung beschäftigen sich Betroffene permanent mit ihrem Äußeren und fühlen sich unzureichend und hässlich.