Anfangs dachte ich, ich hätte beim Kaiserschnitt statt der Narkose eine virale Demenz intravenös verpasst bekommen. Oder es läge an meinem hohen Alter, was – wie ihr seht - nur Humbug sein kann. Nun habe ich knapp fünf Jahre nach der Geburt der Kinder aber immer noch kein Hirn. Wie ich darauf komme? Keine Ahnung – ich habs schon wieder vergessen!
Seit ich Kinder habe, verschussle ich nämlich Termine, verwechsle Menschen und wenn mich jemand plötzlich nach dem Kalenderjahr fragt, dann sage ich ganz selbstbewusst: „Mittwoch!“ Früher ist mir das nie passiert. Einst arbeitete ich meine To-Do-Listen ab, war organisiert wie die Einsatztruppe in einem Krisengebiet und pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk.
Seit ich Mutter bin, ist da so viel Neues in meinen Hirnwindungen, das offensichtlich das Alte verdrängt hat: Denn man hat mit Kindern an so verdammt viele Dinge zu denken, damit der Hausfrieden nicht schief hängt. Nicht umsonst heißt mein Blog "Einer schreit immer". Es sind Dinge, die müssen einfach so sein, sonst gibt's Ärger im Paradies: „Blauer Löffel für die Suppe, grüner Löffel für den Pudding! Joghurt nicht vergessen! Keksi (unbedingt die runden!). Elternabend im Kindergarten? Wann ist der noch mal?“