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Technisches Museum Wien

Lesedauer

3 Minuten

Digitale Zukunft

Die Zukunft der Stadt

Kind im Museum

Sonderausstellung im technischen Museum in Wien

Seit 2007 leben weltweit mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Stellen Sie sich vor, Sie leben im Jahr 2050 und sind wie jeder zweite Erdenbürger Bewohner einer Megacity. Denn wir rücken zusammen: auf nur 2 Prozent der Weltoberfläche wird sich die Hälfte der Weltbevölkerung drängeln. Die aktuelle Themenausstellung im Technischen Museum beschäftigt sich umfassend mit den Herausforderungen und Fragen, die diese Entwicklung mit sich bringen.

Die Stadt ist unbestritten der Lebensraum der Zukunft. Diese globale Entwicklung wirft etliche Fragen auf: Wie wollen wir in Zukunft leben? Wie wollen wir wohnen, wie können wir bauen, uns fortbewegen und uns mit Energie versorgen? Wie wollen wir uns ernähren? Und wie wollen wir unsere Städte organisieren?

Innovationen und Visionen sind gefragt

Das ständige Wechselspiel von Wachstum, gesellschaftlichen Visionen und realer Stadtentwicklung braucht demnach immer wieder Innovationen, um die Zukunft der Stadt zu formen und den unterschiedlichsten Bedürfnissen ihrer Bewohner gerecht zu werden.

Ein zentrales Thema, die Verkehrsverdichtung, betrifft jeden. Wir stecken nicht nur im Auto im Stau, auch der öffentliche Nahverkehr, Busse und Straßenbahnen leiden unter dieser Verdichtung. In Metropolregionen in Asien, Afrika und Lateinamerika verlagert sich deshalb der Verkehr auch vermehrt in die Luft. In Dubai sollen zukünftig auch Drohnen für den Personentransport eingesetzt werden, der Film-Klassiker Das fünfte Element gibt eine witzig-chaotische Vorschau auf diese Entwicklung.

 
Verkehr in den Anden

La Paz – Das größte urbane Seilbahnnetz der Welt

Die Ausstellung zeigt einen weiteren Lösungsansatz, realisiert von der österreichischen Firma Doppelmayr: Das größte urbane Seilbahnnetz der Welt entsteht momentan in der bolivianischen Hauptstadt La Paz. 2014 wurden die ersten drei Linien des Netzes in Betrieb genommen. Die Menschen steigen in Luftseilbahnen, wenn sie zur Arbeit, ins Stadtzentrum oder zum Wochenendmarkt am Rande der Stadt wollen.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Bis zu 5.000 Personen können so pro Stunde und Richtung transportiert werden. Für die gleiche Transportzahl würde man 100 Busse oder 2.000 Automobile benötigen. Die Luftseilbahn hat aber auch soziale Auswirkungen: Mit ihr können bisher abgelegene Stadtviertel besser erschlossen werden, daher steigen die Immobilienpreise. Künftig wird es darauf ankommen, dass durch die Aufwertung dieser zumeist ärmeren Stadtteile die dort lebende Bevölkerung nicht aus ihren Wohnvierteln verdrängt wird.

Flugmuseum

„Die Zukunft der Stadt“ zeigt Innovationen und Projekte rund um das Thema Stadtentwicklung.

Städte als Motor für technische Neuerungen
Wir sind jeden Tag mit technischen Neuerungen konfrontiert und entwickeln uns weiter. Alles soll leichter, schöner und sicherer werden. Jedes Mal wägen wir ab, ob die neue Technologie dieses Versprechen einlösen wird - oder nicht. Städte begünstigen die Erprobung und den Einsatz neuester automatisierter Technik. Engmaschige Infrastruktur und große Bevölkerungsdichte fördern die Investitonsbereitschaft von Technologiekonzernen. Beispielsweise werden lückenlose und leistungsstarke Kommunikations- oder Überwachungsnetze immer zuerst in großen, wirtschaftskräftigen Kommunen errichtet. Das Aufeinanderprallen von Geplantem und Nichtgeplantem, Vertrautem und Fremdem erweist sich als ideal für die Produktion neuer Ideen und – ganz wesentlich – auch für deren Umsetzung. Der Ausstellungsbereich urban innovations spürt genau dieser Innovationskraft nach.

Grundlage vieler Zukunftstrends sind digitale Netze
Vernetzte Technologien sind nicht das Privileg urbaner Menschen, denn sie lösen auch die Grenzen zwischen Stadt und Land. Außerdem zielen sie nicht nur auf die öffentliche Infrastruktur ab, sondern auch auf unser individuelles und ganz privates Leben. Grundlage vieler Zukunftstrends sind digitale Netze. In der Stadt der Zukunft ist ein Alltag ohne intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien undenkbar, das schnelle Internet ist in den Städten ohnehin viel weiter entwickelt als auf dem Land. Dabei schätzen viele Städter neben dem Leben mit Computern und Online-Shopping eine Art dörflicher Beschaulichkeit. Die Menschen wollen zum einen die Nähe zu hochmoderner Technik und Fortschritt, sie wollen aber auch die Kleinteiligkeit des Dorfes in der großen Stadt wiederfinden, also eine Art Neo-Biedermeier der Städte.

Einst waren rauchende Schlote Zeichen für eine pulsierende Stadt, die Arbeit und Wohlstand versprach. Inzwischen hat sich unser Idealbild absolut gewandelt. Eine lebenswerte Stadt soll uns saubere Luft und viel Grünfläche bieten – und nachhaltige Energie. Woher soll diese Energie kommen? Für konventionelle Großkraftwerke gibt es im dicht verbauten Stadtgebiet kaum Platz. Auf der Suche nach Alternativen müssen wir genau hinsehen, denn mögliche vielversprechende Potentiale sind oft gut versteckt.

Hier zeigt die Ausstellung interessante Ansätze auf: Das gilt etwa für die Körperwärme der zahlreichen Pendler, die täglich durch den Bahnhof strömen, ebenso wie für die Abwärme von Serverräumen, die rund um die Uhr laufen. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht und seine Fantasie spielen lässt, der kann etliche Möglichkeiten zur Energiegewinnung entdecken. Manches davon mag utopisch sein – wie etwa die Errichtung eines riesigen Aufwindkraftwerks zur Nutzung der aufgeheizten Stadtluft. Zusätzlich können wir auch bereits etablierte Technologien wie etwa Photovoltaik an die städtische Umgebung anpassen.

Weitere Trends der urbanen Zukunft - Urban Life

Vieles, was in den kommenden 10 bis 20 Jahren auf uns zukommt, ist in den Metropolen schon spürbar. Etwa beim Boom des Teilens (Sharing) von Wohnungen, Autos, Büros oder dem Trend zu Bürgerbegehren und Volksbefragungen. Do-it-yourself ist nicht nur beim Gärtnern angesagt, sondern zunehmend beim Stadtleben insgesamt: Menschen bauen Bouleplätze oder stellen Sitzbänke in Spielstraßen auf. Denn wenn Anwohner in ihrem Lebensumfeld selbst aktiv werden und Verantwortung übernehmen für den Platz vor der eigenen Haustüre, steigt die Identifikation mit dem Ort – der eigenen Straße, dem Viertel. Und das klingt doch nach einem sehr angenehmen und schönen Lebensraum, nicht wahr?

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