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Digitale Zukunft

Die Code-Kids kommen

The New Coding-Kids on the Block. Programmieren als Spiel.

Wer die Grundprinzipien des Programmierens (englisch: Coding) durchschaut, hat im digitalen Zeitalter die Nase vorn. Mit unkomplizierten Tools wie Scratch wird das im wahrsten Sinn des Wortes zum Kinderspiel. Titelbild: Unsplash/Kevin Ku.

Mit der Digitalisierung verhält es sich so ähnlich wie mit größeren Wellen am Meer: Die meisten Menschen stehen am Ufer und spielen mit dem, was von den brechenden Wellen übrig ist. Viele bewundern den Ozean überhaupt lieber aus sicherer Entfernung, ohne sich nass zu machen. Eh auch schön. Andere hingegen schwimmen ohne Plan im Meer und werden zum Spielball der scheinbar unberechenbaren Wogen. Und dann ist da noch eine kleine Schar, die das Meer wohl am souveränsten nutzt: Männer und Frauen, Mädels und Jungs, die auf den Wellen surfen und dabei eine Menge Spaß haben. In der digitalen Welt liegen die Dinge ganz ähnlich:

Gestalter statt nur User

In den letzten Jahren war viel von den sogenannten Digital Natives („digitalen Eingeborenen“) die Rede. Also von einer Generation, die bereits in der digitalen Welt geboren wurde. Und die scheinbar wie selbstverständlich mit den entsprechenden Technologien und Möglichkeiten – und das Internet ist nur eine davon – umgehen kann. Doch wer tiefer blickt, erkennt rasch: Das ist nur ein Teil der Wahrheit. Die meisten Angehörigen der jungen und jüngsten Generationen sind Nutzer (User), aber nicht Mitgestalter des digitalen Wandels. Computerprogramme aller Art – auch Apps zählen natürlich dazu – sind in der Welt von heute aber längst zu einem unvermeidlichen und selbstverständlichen Werkzeug geworden.

Dank der grafischen Benutzeroberfläche können Kinder ab acht Jahren ganz ohne Vorkenntnisse einfache Animationen, interaktive Geschichten oder kleine Spiele programmieren.

Und das hat Folgen, die noch immer viel zu wenig berücksichtigt werden:

Scratch: Basteln mit bunten Blöcken

Wer eine Programmiersprache versteht oder wenigstens die Grundprinzipien des Programmierens durchschaut, ist da klar im Vorteil. Und schafft sich so die Basis, um auch auf den immer schneller rollenden Technologiewellen der Zukunft mitsurfen zu können. Die gute Nachricht: Es gibt eine hervorragende „Surfschule“, in der Kinder (und auch ältere Anfänger) die Prinzipien des Programmierens spielerisch und mit einer Menge Spaß erlernen können. Die Rede ist von Scratch, einer vom renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelten Online-Programmierumgebung. Im Gegensatz zu einer Programmiersprache im engeren Sinn besteht Scratch aus bunten Blöcken, die jeweils für eine Gruppe von Einzelbefehlen – etwa Schleifen oder Bedingungen – stehen. Dieses Schema – das Kindern und Jugendlichen nicht zuletzt dank Lego, Minecraft und Co meist gut vertraut ist – garantiert schnelle und motivierende Programmiererfahrungen.

Projekte teilen, Spaß haben

Dank der grafischen Benutzeroberfläche können Kinder ab etwa acht Jahren ganz ohne Vorkenntnisse und schon sehr schnell einfache Animationen, interaktive Geschichten oder kleine Spiele programmieren. Musik, Bilder oder die eigene Webcam lassen sich problemlos in ein Scratch-Projekt einbinden. Dieses Tutorial vermittelt einen sehr guten ersten Eindruck von Scratch. Top: Fertige Projekte können in der Scratch-Community geteilt werden und bringen nicht nur Anerkennung, sondern vor allem die Kids auf immer wieder neue Ideen. Prinzipiell wird Scratch online mit allen gängigen Internetbrowsern genutzt, die Scratch-App kann nach einem Download aber auch offline verwendet werden. Für Kinder ab fünf gibt es darüber hinaus noch Scratch Junior, das da und dort sogar schon in Kindergärten verwendet wird. Hier der Link dazu www.medienkindergarten.wien/medienpaedagogik/roboter-coding/scratch-jr-coding-fuer-vorschulkinder.

Mit Coding elegant auf der digitalen Welle der Zukunft mitreiten. Foto: Unsplash, Shahadat Rahman.

Next Step: Apps, Games & mehr

Scratch ist der berühmteste Vertreter der niederschwelligen Einstiegshilfen ins Programmieren – aber natürlich nicht der einzige. Auch der ebenfalls blockbasierte App-Baukasten Thunkable oder die Plattform für Game-Entwickler Roblox Studio sind ähnlich aufgebaut, aber eher für schon etwas fortgeschrittene User geeignet. Wer am Ende doch eine echte Programmiersprache lernen will, dem wird von vielen Experten mittlerweile vor allem Python ans Herz gelegt. Darüber hinaus gibt es viele Initiativen, um gerade Kindern und Jugendlichen das Programmieren näherzubringen: etwa den WKO CodingDay, Code your Life, die Hour of Code oder den Youth Hackathon. Lust auf mehr? Das hervorragend gemachte Onlinemagazin Coding Kids ist die perfekte Anlaufstelle, um die digitalen Wellen der Zukunft elegant abzureiten.

A1 Lehrlinge beim f4i Youth Hackathon Award

Fit4internet, der Verein zur Steigerung digitaler Kompetenzen in Österreich, organisierte zum zweiten Mal den f4i Youth Hackathon Award. Rund 1.200 Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersstufen hatten 340 Spiele und Apps eingereicht, und die Besten wurden von einer hochkarätigen Jury ausgezeichnet und prämiert. Wir sind sehr stolz, dass drei A1 Lehrlinge in der Kategorie „Apps Professionals“ den 1 Platz belegt haben. Ihre App „Stopp Corona“ konnte die Jury im Design, der Umsetzungsstärke und Usability überzeugen. Und auch der starke Fokus auf die Nutzerinnen und Nutzer wurde hervorgehoben.

 

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