Die fiesesten Seriencliffhanger

J.R. Ewing sitzt zu später Stunde alleine in seinem Büro als das Telefon läutet. Nachdem sich keiner am anderen Ende der Leitung meldet, legt der Bösewicht wieder auf. Kurz darauf bemerkt er, dass jemand herumschleicht. J.R. will nachschauen, wird aber von zwei Schüssen niedergestreckt. Der Angeschossene sackt zu Boden, krümmt sich untermalt von dramatischer Geigenmusik vor Schmerzen – und der Abspann wird eingeblendet.

Die im März 1980 ausgestrahlte letzte Episode der dritten Staffel von Dallas, der US-Serie rund um den texanischen Öl-Clan Ewing, gilt als die Mutter aller Serien-Cliffhanger. Das abrupte Ende ließ damals Millionen von Zusehern schockiert zurück. Die Frage „Who shot J.R.?“ beschäftigte mehrere Wochen lang ganz Amerika. Sogar Fanartikel wurden damit bedruckt. Die Dallas-Macher hatten mit dem Cliffhanger ihr Ziel erreicht: Als die vierte Staffel der CBS-Serie im November 1980 anlief, saßen weltweit 350 Millionen Menschen vor den TV-Geräten.  Ein Mega-Erfolg.

Von Dallas inspiriert, gingen seitdem zahllose andere Staffelfinale ähnlich spektakulär zu Ende. Heute gehören Serien-Cliffhanger zum guten Ton. Die Idee dahinter bleibt die gleiche: die Zuseher sollen dazu motiviert werden, nach monatelanger Pause – mittlerweile auch verstärkt über ihre mobilen Devices – wieder dabei zu sein. Dabei gilt eine einfache Regel: Je gemeiner das Staffelende – sprich: je mehr die Zuseher auf die Folter gespannt werden – desto mehr werden auch bei der Ausstrahlung der neuen Episoden dabei sein. Wir haben für euch einige der fiesesten Cliffhanger der jüngeren Seriengeschichte gesammelt.

Die US-Mystery-Serie rund um die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, die sich auf eine unbewohnte Pazifikinsel retten, ist regelrecht gespickt mit spannenden Cliffhangern. Den besten bietet jedoch die letzte Episode der dritten Staffel: Während in nahezu allen Folgen der ersten drei Staffeln Rückblenden Einblicke in das Leben der Charaktere vor ihrer Zeit auf der Insel liefern, hat Dr. Jack Shepard einen Flashforward.
In diesen erfahren die Zuseher, dass er und Kate zu einem späteren Zeitpunkt die Insel verlassen werden. Jack zeigt sich zutiefst beunruhigt darüber. „Wir hätten nicht gehen dürfen, wir müssen zurück Kate“, sagt er bei einem Aufeinandertreffen.

Die erfolgreichste Sitcom der 90er Jahre zeigt das chaotische Leben der sechs Freunde Ross, Joey, Chandler, Phoebe, Monica und Rachel in New York. Im Mittelpunkt steht in Friends die On-off-Beziehung zwischen der verwöhnten Arzttochter Rachel, die einst ihren Verlobten vor dem Traualter stehen ließ, und dem Paläontologen und gutmütigen Schussel Ross. In der letzten Folge der vierten Staffel passiert Ross schließlich sein bislang größtes Missgeschick: Bei seiner Hochzeit mit Emily passiert ihm mehr als nur ein Freud’scher Versprecher. Während der Trauungszeremonie spricht er Emily mit Rachel an.

Die DC-Superhelden-Serie wurde erstmals 2014 ausgestrahlt. Der Spinoff von Arrow, einer weiteren Serie aus dem Universum von DC Comics, handelt vom Forensiker Barry Allen, der bei der Polizei von Central City arbeitet. Nach einem Unfall wird er zum schnellsten Menschen der Erde. Seine übermenschlichen Kräfte setzt er im Kampf gegen Kriminelle ein, wie etwa gegen seinen Feind Reverse Flash. Im spannenden Finale der ersten Staffel läuft der Superheld in ein Wurmloch (bzw. schwarzes Loch), das den gesamten Planeten bedroht, um es mit seiner Geschwindigkeit zu schließen. Wird er es schaffen?

Wird es Izzie (Dr. Isobel Stevens) oder George (Dr. George O’Malley) treffen – oder gar beide? Mit dieser Frage wurden die Fans der Ärzteserie nach dem Cliffhanger-Finale der vierten Staffel zurückgelassen. Die Vorgeschichte in aller Kürze: Izzie wurde ein Gehirntumor entfernt. Sie scheint die OP gut überstanden zu haben, bis ihr Herz plötzlich aussetzt. Gleichzeitig wird ein schwerverletzter Unbekannter mit entstelltem Gesicht ins Seattle Grace Hospital eingeliefert, der sich als George entpuppt. Bei der anschließenden OP setzt auch sein Herz aus. In der abschließenden Sequenz sieht man beide Ärzte in einen Lift steigen – eine Metapher für die Reise ins Jenseits?

Sieben Staffeln und 153 Folgen haben Rory und Lorelai Gilmore uns mit ihren Stakkato-Dialogen zum Lachen, Weinen und Nachdenken gebracht. Wir haben das Erwachsenwerden von Rory, Lorelais kaputte Beziehung zu ihren stinkreichen Eltern sowie ihr Auf und Ab mit Luke miterlebt. Neun Jahre dauerte es, bis die Fans wieder nach Stars Hollow zurückkehren konnten. Bei den bisherigen Staffelenden setzten die Macher auf Klassiker der Cliffhanger, etwa einen spontanen Heiratsantrag. In der neuen Staffel A Year In The Life ist es jedoch anders. Bei uns war sie noch nicht im Free-TV zu sehen. A1 TV bietet sie aber zum Kauf an. Wir greifen trotzdem vor, ohne groß zu spoilern. Die Szenerie ist sehr idyllisch, Rory und Lorelai sitzen auf den Stufen des Pavillons von Stars Hollow, trinken ein bisschen Champagner und reden miteinander. Dann ein Schnitt, man sieht die beiden von hinten. Nach einer kurzen Pause dreht sich Rory zu ihrer Mutter und sagt vier kleine Worte, die Lorelai sichtlich schocken - und wahrscheinlich auch die Fans.

Wer von Cliffhangern, aber auch TV-Serien allgemein nicht genug haben kann: A1 TV bietet viele Serien direkt nach US-Ausstrahlung zum Kauf an, oder auch als komplette Serienpakete zum günstigen Abo-Preis.